Honorarkonsulin:
„Hatten noch nie eine vergleichbare Situation“
Zehntausende Menschen mussten wegen der Feuer im Mittelmeer-Raum mittlerweile evakuiert werden, besonders schlimm wüten die Flammen auf der beliebten Urlauberinsel Rhodos. Österreichs Honorarkonsulin auf Rhodos, Maria Firoglani-Moschi, schildert die Lage vor Ort im „Krone“-Gespräch.
„Krone“: Frau Honorarkonsulin zunächst die Frage: Wie geht es Ihnen und ihrer Familie?
Maria Firoglani-Moschi: Vielen Dank der Nachfrage, es geht uns den Umständen entsprechend gut.
Seit wann sind Sie als Honorarkonsulin für Österreich hier im Einsatz? Können Sie sich an ein ähnliches Szenario erinnern?
Ich bin seit 2018 auf Rhodos als österreichische Honorarkonsulin im Einsatz. Seither hatten wir hier noch keine vergleichbare Situation.
Es gibt ein eigenes Krisenteam des Außenministeriums auf Rhodos. Wie teilt man sich die Arbeit auf?
Ich bin laufend im Austausch und in Kontakt mit betroffenen Österreicherinnen und Österreichern, die Unterstützung in dieser Ausnahmesituation benötigen. Unser Krisenteam vor Ort arbeitet auch am Servicepoint direkt am Flughafen mit dem griechischen Außenministerium und mit Kolleginnen und Kollegen der EU-Mitgliedstaaten zusammen, um noch effektiver zu helfen.
Was sind die größten Probleme der Urlauber hier am Flughafen, wie kann das Team helfen?
Einige Gegenden wurden von lokalen Behörden evakuiert, die betroffenen Urlauberinnen und Urlauber mussten ihre Hotels verlassen. Sie wurden vorübergehend in Notunterkünften wie Schulen, Sporteinrichtungen etc. untergebracht. Andere Touristinnen und Touristen blieben am Flughafen. Einige möchten früher abreisen. Das Krisenteam auf Rhodos und die österreichische Botschaft in Athen stehen auch dabei mit Rat und Tat zur Verfügung.
Österreichs Vertreterin auf Rhodos
Die auf Rhodos aufgewachsene Maria Firoglani-Moschi ist seit 2018 als österreichische Honorarkonsulin auf Rhodos tätig. Sie hat vor kurzem ihren 71. Geburtstag (geb. 1952) gefeiert. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Welcher Fall z.B. einer Familie blieb ihnen besonders im Gedächtnis?
Es ist schwierig, hier einen einzelnen Fall herauszugreifen. Die Dankbarkeit vieler österreichischer Familien und besonders der Kinder ist mir im Gedächtnis geblieben. Viele haben sich auch für die Gastfreundlichkeit der lokalen Bevölkerung sehr bedankt.
Was raten Sie Österreichern, die für die kommenden Tage eine Reise nach Rhodos gebucht haben?
Es ist und bleibt natürlich eine individuelle Entscheidung. Berücksichtigt werden sollte, in welchem Gebiet der Urlaub geplant ist und wie die Lage vor Ort ist. Wichtig ist, dass sich alle Reisenden vor der Reise beim Außenministerium registrieren, so dass wir sie im Notfall schneller erreichen können.
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