Für Paris 2024

Diese Salzburger träumen vom Olympiaticket

Salzburg
26.07.2023 19:00

Mehrere heimische Sportler hoffen auf die Teilnahme an den Spielen in Paris 2024. Die Qualifikation gestaltet sich meist aber sehr schwierig. Zudem stellt die „Krone“ vier Top-Talente vor, die 2028 in Los Angeles Medaillenanwärter sein könnten.

Bei Olympischen Spielen zumindest einmal im Lauf der Karriere dabei zu sein, ist von fast jedem professionellen Athleten ein großes Ziel. Etwas Größeres als Olympia hat die Sportwelt nicht zu bieten. Heute in einem Jahr beginnen in der Megametropole Paris die Sommer-Wettkämpfe im Zeichen der fünf Ringe. Die „Krone“ weiß, welche Salzburger gute Chancen auf ein Ticket nach Frankreich haben.

2021 waren drei dabei
Vorab: Fix qualifiziert ist aus dem Bundesland noch kein Sportler und besonders viele dürften es wohl auch nicht werden. 2021 waren in Tokio mit dem Triathleten Lukas Hollaus, Marathonläufer Peter Herzog sowie der Schützin Sylvia Steiner drei Salzburger mit dabei. 

Die zwei Letztgenannten haben auch die kommenden Spiele im Visier. Steiner könnte bei der WM im August mit einem guten Abschneiden einen Startplatz ergattern. Eine weitere Teilnahme würde ihr enorm viel bedeuten: „Olympia wird nie zur Routine. Bereits die Einkleidung ist speziell. Ich trainiere darauf hin und wünsche mir, dass ich mich wieder qualifizieren kann.“ 

Ihren Traum zum ersten Mal verwirklichen möchten Ringer Markus Ragginger und Beachvolleyballer Julian Hörl. „Die Quali ist hart, aber wenn ich dabei bin, will ich eine Medaille“, betont Ragginger. Hörl und Partner Alexander Horst sind aktuell toll unterwegs, müssen aber noch einige gute Ergebnisse erzielen. Außenseiterchancen für Paris haben etwa Kletterer Lukas Knapp, Fechterin Lilli Brugger, Taekwondo-Ass Aleksandar Radojkovic. 

Wer 2028 in Los Angeles für Salzburger Medaillen sorgen könnte
Für einige Athleten und Athletinnen kommen die Spiele im kommenden Jahr noch zu früh. Gehen sie ihren Weg aber so konsequent weiter wie bisher, ist auch Edelmetall nicht außer Reichweite. 

Die Hoffnungsträgerin
Schließt sich 2028 für Salzburg der Kreis? Wie Ludwig Paischer 2008 in Peking könnte es erneut ein Judo-Ass sein, das für Edelmetall unter den fünf Ringen sorgt. Denn für viele Experten ist Elena Dengg DIE Hoffnungsträgerin auf Edelmetall aus heimischer Sicht. Die Mariapfarrerin stellte auf Junioren-Ebene mehrfach ihr großes Talent unter Beweis, feierte heuer schon ihr Debüt in der Allgemeinen Klasse - mit 18 Jahren. Neben den sportlichen Anlagen verfügt sie laut Wegbegleitern auch über die richtige Einstellung, um einmal eine Große ihrer Zunft zu werden. Nach Los Angeles, wo Dengg erst 23 Jahre alt sein wird, bleiben ihr wohl noch mindestens zwei weitere Möglichkeiten, eine Medaille zu holen.  

Sag niemals nie 
Als erster Schwimmer in der österreichischen Geschichte nach Dinko Jukic gewann Luka Mladenovic vergangenes Jahr Gold (100 Meter Brust) bei der Junioren-WM. Zudem komplettierte der Salzburger mit Silber und Bronze über 200 bzw. 50 Meter Brust den Medaillensatz. Aktuell gilt es für den 19-Jährigen, den Sprung vom Junioren- in den Erwachsenenbereich zu schaffen. Allein dieser Schritt ist eine enorme Herausforderung. Gelingt er, stehen der heißesten Aktie im Salzburger Schwimmsport wohl fast alle Türen offen. Jukic selbst schrammte bei den Olympischen Spielen 2012 in London als Vierter letztlich knapp an der Medaille vorbei. Weshalb auch für Mladenovics Chancen gilt: Sag niemals nie! 

Kurs auf Los Angeles 
Um den Segel-Nachwuchs muss man sich in Salzburg sicher keine Sorgen machen. Sebastian Slivon ist auf dem besten Weg in Richtung Los Angeles 2028 - der Kurs stimmt! Auf die Silbermedaille bei der U21-Europameisterschaft der 470er vergangenen Sommer setzte der Köstendorfer und seine kärntnerische Steuerfrau Rosa Donner einen drauf. Im August des selben Jahres jubelte das Duo bei der Junioren-WM in Ungarn über den U21-Weltmeistertitel. In der U24-Klasse wurde es zudem Rang drei. Auch dem 49er-Duo Keanu Prettner und Jakob Flachberger ist 2028 etwas zuzutrauen. Anfang Juni segelten die Strobler mit Rang drei in Almere (Hol) erstmals auf ein Weltcup-Podium. 

In der Warteschleife 
Mountainbikerin Valentina Höll gehört bereits jetzt zur Weltspitze. Auf zwei Junioren-Weltmeistertitel folgte 2022 WM-Gold in der Elite-Klasse. Im Juni bezwang sie auch endlich ihren „Weißen Wal“, siegte erstmals beim Heim-Weltcup in Leogang. Daher wäre die 21-Jährige schon für Paris ein heißes Eisen. Einziges Problem: Ihre Paradedisziplin Downhill ist nicht olympisch. Für die Pinzgauerin gibt es zwei Optionen: Einerseits wäre es möglich, dass es noch olympisch wird, wann und ob das passiert steht allerdings in den Sternen. Andererseits könnte „Vali“ auf Cross-Country umsatteln, das bei den Spielen bereits vertreten ist. Dem Ausnahmetalent wäre die „Umschulung“ definitiv zuzutrauen. 

Kommentar von Christoph Nister: Medaillen fallen nicht vom Himmel
Die Erwartungshaltung vor Olympischen Spielen ist immer dieselbe. Die Öffentlichkeit will vor allem eines sehen: Medaillen! Bleiben diese aus, wird alles kritisiert und infrage gestellt. Die Athleten, die Betreuer, das ganze Umfeld. Gerade im Sommersport ist allerdings ein genauerer Blick nötig.

Nehmen wir Peter Herzog her. Der Pinzgauer qualifizierte sich für Tokio 2021 - ein Erfolg, den man nicht genug würdigen kann. Angesichts der übermächtigen afrikanischen Konkurrenz galt für den bald 36-Jährigen: Dabei sein ist alles! Sollte sich Fechterin Lilli Brugger ein Ticket für Paris sichern, wäre auch das ein Meilenstein, den man nicht hoch genug einschätzen kann. 

Natürlich träumt jeder von Medaillen. Dass diese nicht vom Himmel fallen, beweist die Tatsache, dass Salzburg seit 5464 Tagen auf Edelmetall bei Sommerspielen wartet. Ludwig Paischer zeichnete sich mit seiner Silbernen in Peking dafür verantwortlich. Der Ex-Judoka, Segler Hans-Peter Steinacher und der für den UYC Wolfgangsee gestartete Surfer Christoph Sieber haben die Fans mit olympischen Sternstunden in den 2000er Jahren verwöhnt.

Um in ähnliche Sphären vorzudringen, wurde 2020 der Salzburger Olympiakader ins Leben gerufen. In diesem tummeln sich einige Toptalente, für die Paris wohl noch zu früh kommt. In Los Angeles 2028 könnte es aber sein, dass sie die Durststrecke beenden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt