Drogenbanden im Krieg
Geiseln der Häftlinge: 100 Wärter in Ecuador frei
In Ecuador bekriegen sich Drogenbanden - sogar im Gefängnis. Ein Bürgermeister wurde erschossen, mehrere Häftlinge getötet und mehr als 100 Gefängniswärter als Geiseln genommen. Diese wurden nun nach mehreren Tagen wieder freigelassen. Der Staat hat jetzt den Ausnahmezustand ausgerufen und macht Drogenhändler für die Welle an Gewalt verantwortlich …
Bei Gefängnisunruhen in Ecuador haben Häftlinge in fünf Strafanstalten mehr als 100 Sicherheitskräfte als Geiseln genommen. Bei diesen Auseinandersetzungen waren nach Angaben der Gefängnisaufsichtsbehörde SNAI am Wochenende sechs Menschen ums Leben gekommen, elf wurden verletzt.
Gefängnis-Geiseln wieder in Freiheit
Nach mehreren Tagen ist nun die Mehrheit der als Geiseln genommenen Gefängnismitarbeiter wieder frei. Das teilte die Aufsichtsbehörde des südamerikanischen Landes am Dienstag auf Twitter mit.
Präsident ruft Ausnahmezustand aus
Ecuadors Präsident Guillermo Lasso hatte angesichts des erneuten Gewaltausbruchs in einigen Gefängnissen für 60 Tage den Ausnahmezustand für alle Strafanstalten des Landes ausgerufen. Das ermöglicht Streitkräften und der Polizei, sich in Zusammenarbeit mit der Gefängnisaufsichtsbehörde SNAI zu mobilisieren.
Welle an Gewalt - Gangs kontrollieren Gefängnisse
Die Strafanstalten in Ecuador sind wie in den meisten lateinamerikanischen Ländern extrem überfüllt. Viele Gefängnisse werden von Gangs kontrolliert. Zahlreiche inhaftierte Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen sogar aus der Haft heraus.
Die Regierung macht vor allem Drogenhändler für die Welle der Gewalt verantwortlich. In Kolumbien, Bolivien und Peru wird Kokain hergestellt und dann vor allem in die USA und nach Europa geschmuggelt. Auf den Transitrouten etwa durch Ecuador sorgt der Drogenschmuggel für brutale Gewalt und weitverbreitete Korruption. Zuletzt nahm die Gewalt in Ecuador auch in Form von bewaffneten Angriffen deutlich zu.
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