„Verrat am Staat“
Luxusferien trotz Krieg: Abgeordnetem droht Haft
Während in seiner Heimat Krieg herrscht, amüsiert sich der ukrainische Abgeordnete Juri Aristow lieber. Er urlaubte mit seiner Familie auf den Maleviden und zog damit nicht nur Unmut auf sich, sondern verstieß auch gegen geltende Regeln. Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert die Fernreise des Politikers scharf. Aristow droht eine Freiheitsstrafe sowie Zwangsarbeit in einer Strafkolonie.
Ukrainische Behörden haben kürzlich die Wohnung des Abgeordneten durchsucht. Grund dafür war ein Verstoß gegen geltende Regeln, denn Aristow machte mit seiner Familie Ferien auf den Malediven - und das mitten im Krieg.
Nach Dienstreise „krankgemeldet“
Erkenntnissen der Ermittler zufolge war der 48-Jährige im Juni auf Dienstreise in Litauen gewesen und hatte sich dann krankgemeldet, um mit seiner Frau und seinen Kindern auf den Inselstaat Malediven im Indischen Ozean zu reisen. Mitte Juli war er nämlich in einem Fünf-Sterne-Hotel auf den Malediven gesehen worden.
„Verrat an den Prinzipien des Staates“
Präsident Selenskyj polterte: Sich während des Kriegs auf eine Urlaubsinsel zu begeben, sei ein „Verrat an den Prinzipien des Staates“, erklärte er am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Selenskyj hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass politische Verantwortliche mit gutem Beispiel vorangehen sollten.
Sie sollen in der Ukraine und für das ukrainische Volk arbeiten.
Präsident Wolodymyr Selenskyj
Nach Abstimmung des Parlaments: Freiheitsstrafe und Zwangsarbeit
Der Abgeordnete der Regierungspartei „Diener des Volks“ hatte nach Bekanntwerden seines Auslandsurlaubs seinen Rücktritt eingereicht. Darüber muss das ukrainische Parlament jedoch noch abstimmen.
Seit Beginn des Kriegs hat die Ukraine dienstliche Auslandsreisen von Beamten und Abgeordneten stark eingeschränkt. Deshalb droht dem Abgeordneten im Fall einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren in einer Strafkolonie, in der Zwangsarbeit geleistet wird.
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