Rechnungshof prüft

Warten auf Operationen: SPÖ will mehr Transparenz

Wer kommt wann mit welcher Operation dran? Salzburger Patienten müssen in öffentlichen Spitälern teils sehr lange Wartezeiten hinnehmen.

(Bild: Holl Reinhard)

Angesichts langer Wartelisten in Salzburgs Spitälern will die Salzburger SPÖ mehr Daten im Internet veröffentlicht sehen. Sie erwartet dazu einen Rechnungshofbericht. Im Landeskrankenhaus weist man darauf hin, dass nicht nur der Pflegermangel die OP-Kapazitäten einschränke.

Schon seit Jahren fordere man Verbesserungen bei den Wartelisten auf Operationen in Salzburgs Spitälern. Darauf weist die Salzburger SPÖ angesichts neu aufgetauchter Fälle verärgerter Patientinnen hin, die Monate auf Operationen warten müssen.

Niederösterreich als Vorbild
Bis heute gebe es keine wirklich transparente Warteliste im Internet, kritisieren David Egger und Barbara Thöny. Sie wollen in der nächsten Sitzung im Oktober einen Antrag im Landtag einbringen, indem sie genauere Wartelisten fordern - wie es sie in Niederösterreich gebe. Dort würden Eingriffe und Wartezeiten in anonymisierter Form dargestellt und auch Sonderklassepatienten extra angeführt werden.

Landesrätin will Listen übersichtlicher machen
Die bisherige Landesregierung hatte entsprechende SPÖ-Anträge unter anderem wegen Mehrkosten abgelehnt. Salzburgs neue Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) sagt jedenfalls im Gespräch mit der „Krone“: „Die Wartelisten müssen wir noch übersichtlicher machen.“

Mehr Seniorennotfälle - LKH betreibt nachts jetzt zwei OP-Säle
Wartezeiten bis zu sieben, acht Monaten begründen die Landeskliniken neben dem Pflegermangel auch mit immer mehr Notfällen. „Zu uns kommen viele betagte Sturzpatienten. Deswegen mussten wir statt einem auf zwei OP-Säle in der Nacht erweitern“, so ein Sprecher. Das reduziere die Kapazität am Tag.

Um die Wartezeiten auf Operationen überprüfen zu lassen, hat die SPÖ Ende 2021 den Landesrechnungshof um eine Prüfung ersucht. Dessen Bericht könnte heuer veröffentlicht werden.