Bauchweh zählt bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Beschwerden. Diese können akut auftreten oder immer wieder kommen und chronisch werden. Welche Magen-Darm-Erkrankungen hinter Symptomen wie Schmerzen oder Durchfall stecken können.
Etwa 30% der unter 18-Jährigen suchen in der industrialisierten Welt zumindest einmal einen Arzt wegen Bauchschmerzen auf, die länger als zwei Monate dauern, wie a. o. Univ.-Prof. Dr. Almuthe Christine Hauer, pädiatrische Gastroenterologie, MedUni Graz, im Fachmagazin „Ärzte Krone“ berichtet. Die möglichen Ursachen für das Leiden sind vielfältig, in den meisten Fällen nur vorübergehend und harmlos. Es können jedoch ebenso ernste Erkrankungen dahinterstecken.
Akut auftretende, sehr starke bzw. anhaltende oder nächtliche Schmerzen, blutige Durchfälle (Diarrhö), Gewichtsverlust oder Wachstumsverzögerungen des Kindes stellen Alarmsignale dar und sollten umgehend abgeklärt werden. Eine Unterscheidung dieser Beschwerden von den sogenannten funktionellen Bauchschmerzen, wo keine organische Erkrankung zugrunde liegt, ist dabei von großer Bedeutung. Chronische Durchfälle werden meist durch eine Beeinträchtigung des Dünndarms (v. a. der Dünndarmschleimhaut) hervorgerufen.
Entzündung der Darmschleimhaut
Zöliakie ist die diesbezüglich häufigste Erkrankung, wobei die Einnahme des in bestimmten Getreidesorten enthaltenen Klebereiweiß (Gluten) zu Entzündungen im Dünndarm führt. Klassische Symptome bei den Kleinen sind chronische Diarrhö und Wachstumsverzögerungen. Erfolgreiche Therapie: lebenslange, konsequent eingehaltene glutenfreie Ernährung.
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn betreffen immer mehr Kinder und Jugendliche, die bereits etwa 40 Prozent der neu diagnostizierten Patienten ausmachen. Eine Symptomkombination Bauchweh und blutiger Durchfall ist typisch für Colitis ulcerosa. „Dominieren aber chronische Bauchschmerzen gemeinsam mit Gewichtsverlust oder Wachstumsverzögerung/-stillstand, ist eher an einen Morbus Crohn zu denken“, erläutert die Kinderärztin.
Die Abklärung erfolgt durch Endoskopie des Magen-Darm-Traktes inklusive Stufenbiopsien (Entnahme von Gewebeproben) sowie diversen Blutuntersuchungen -am besten in einem entsprechenden pädiatrischen Zentrum
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