Bei Verteidigung
Kreml will enger mit Nordkorea zusammenarbeiten
Die Regierungen Nordkoreas und Russlands wollen enger bei Verteidigungsfragen zusammenarbeiten. Das sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch bei seinem Besuch in Pjöngjang.
„Ich bin davon überzeugt, dass die heutigen Gespräche zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen unseren Verteidigungsabteilungen beitragen werden“, sagte Schoigu. Er hält sich derzeit anlässlich des 70. Jahrestags zum Ende des Korea-Kriegs in Nordkoreas Hauptstadt auf. Für das ohnehin isolierte Land ist es nach dem Ende der Corona-Pandemie das erste Mal, dass ausländische Delegationen zu Besuch sind.
Obwohl Nordkorea verarmt ist, steckt es seit Jahren viel Geld in die Rüstung und präsentiert seine Erfolge gern. Am Donnerstag wird der „Tag des Sieges“ unter anderem mit einer Militärparade gefeiert. Bis zu 15.000 Soldaten könnten nukleartaugliche Waffen zur Schau stellen.
Gemeinsam gegen die USA
Dazu werden nicht nur Gäste aus Russland, sondern auch aus China erwartet - darunter ein Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei. Die nordkoreanische Regierung von Machthaber Kim Jong Un will ihre Beziehungen zu den beiden Ländern vertiefen und eine gemeinsame Basis für die Rivalität mit den USA finden.
Die US-Regierung hat der nordkoreanischen vorgeworfen, Russland Waffen für den Krieg gegen die Ukraine geliefert zu haben. Bereits im November 2022 hätten die Wagner-Söldner Infanterieraketen und Fluggeräte erhalten. Die betroffenen Seiten bestritten das damals jedoch. Die russische Regierung stimmte früher zudem für die internationalen Sanktionen wegen der Atom- und Raketenprogramme Nordkoreas.
Mehr Handel zwischen China und Nordkorea
China wiederum ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Nordkoreas. Im Juni waren die chinesischen Exporte nach Nordkorea achtmal höher als ein Jahr zuvor. Jüngste Versuche der USA und anderer europäischer Staaten, neue Strafmaßnahmen gegen Nordkorea zu erlassen, verhinderten sowohl die chinesische als auch die russische Regierung. Sie drängten stattdessen darauf, bestehende Sanktionen aus humanitären Gründen zu lockern.
Der Korea-Krieg dauerte von 1950 bis 1953. Die USA standen damals an der Seite Südkoreas, China und die ehemalige Sowjetunion waren Verbündete Nordkoreas. Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag, sondern lediglich ein Waffenstillstandsabkommen.
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