Prozess in Linz

Radunfall vertuschte Absturz von Schwarzarbeiter

Oberösterreich
26.07.2023 19:00

Es gab den Absturz vom Stapler in Mauthausen. Es gab den verletzten Schwarzarbeiter. Und es gab den Vertuschungsversuch mit einem erfundenen Radunfall. Wie aber alles zusammenhängt und wer welche Idee hatte, dazu gibt´s beim Prozess in Linz verschieden Versionen.

Sechs Meter war heuer in Mauthausen ein Syrer vom Stapler gefallen und hatte sich schwer verletzt – Lendenwirbelbruch. Dann wurde der Arbeitsunfall, weil der Flüchtling ein Schwarzarbeiter war, vertuscht, ein Radunfall vorgetäuscht. Soweit, so übereinstimmend die Aussagen vorm Landesgericht Linz.

Ein 33-Jähriger stand unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht, weil er das Unfallopfer nicht ins Spital, sondern nach Hause chauffierte und beim Vertuschen geholfen habe. Der Angeklagte ist der Chef einer Fima, bei welcher der Syrer öfter schwarz arbeitete. Allerdings nicht zum Zeitpunkt des Unfalls, der in der Halle des Bruders des Angeklagten passiert war.

Anwalt Roland Gabl mit seinem Mandanten kurz vor dem Prozess in Linz. Der Mühlviertler habe beim Vertuschen eines Arbeitsunfalls mitgeholfen, sei erpresst worden. (Bild: Schütz Markus)
Anwalt Roland Gabl mit seinem Mandanten kurz vor dem Prozess in Linz. Der Mühlviertler habe beim Vertuschen eines Arbeitsunfalls mitgeholfen, sei erpresst worden.

„Mein Bruder hat ihn auch nicht beschäftigt“, so der 33-Jährige. Das Absturzopfer habe ohne Auftrag auf der Baustelle gewerkt. Anwalt Roland Gabl forderte einen Freispruch, weil der Verletzte den Mandanten angerufen habe, ihn zu holen, und die Schwere der Verletzung nicht erkennbar war. Warum er ausgerechnet den 33-Jährigen angerufen habe, blieb offen. 

Waffe ins Spiel gebracht
Außerdem soll das Opfer den Angeklagten genötigt haben, ihm 2000 € zu zahlen, damit die Schwarzarbeit nicht ans Licht komme. Zusätzlich wollte er noch 3000 Euro, da soll der Angeklagte gemeint haben, dass er „ihn gernhaben kann“. Dann habe der Verletzte die Polizei gerufen, dass der Angeklagte ihn bedroht habe, es war auch die Rede von einem Metallgegenstand in der Hose, der als Waffe gedeutet wurde und dann ein Großaufgebot der Polizei vor der Tür des 33-Jährigen stand. Soweit, so kompliziert.

Das Urteil steht noch aus, der Prozess wurde auf Ende September vertagt.

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