Die in Irland geborene Sängerin Sinead O‘Connor, bekannt für ihre Hitsingle „Nothing Compares 2 U“, ist im Alter von 56 Jahren gestorben, wie ihre Familie mitteilte. O‘Connor hatte erst vor 18 Monaten ihren 17-jährigen Sohn Shane verloren.
Die Hintergründe des Todes von Sinead O‘Connor sind derzeit noch unklar, in einer Erklärung teilte die Familie der Sängerin mit: „Mit großer Trauer geben wir das Ableben unserer geliebten Sinéad bekannt. Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und haben darum gebeten, in dieser sehr schwierigen Zeit nicht gestört zu werden.“ Unbestätigten Meldungen zufolge wurde die 56-Jährige tot aufgefunden. Erst im Januar 2022 nahm sich ihr Sohn Shane das Leben. O‘Connor hatte seinen Tod lange Zeit nicht verwunden.
Jahrelange psychische Probleme
O‘Connor selbst hatte jahrelang mit psychischen Problemen zu kämpfen, litt an Depressionen. Das Leben der Sängerin war von Schicksalsschlägen gezeichnet. Ihre Mutter habe sie als Kind misshandelt, später sei sie in einem katholischen Internat sexuell missbraucht worden, enthüllte die Sängerin im Laufe ihrer Karriere.
Von der 1966 in Glenageary bei Dublin geboren, wurde Sinead Marie Bernadette O‘Connor nach der heiligen Bernadette von Lourdes getauft. Ihre Eltern trennen sich früh und O‘Connor wuchs zunächst bei ihrer Mutter auf, die Misshandlungen durch selbige thematisierte sie auch in ihrem 1994er Song „Fire on Babylon“. O‘Connor führt viele ihrer späteren psychischen Probleme auf diese Erfahrungen zurück.
Bereits als Teenager Songs aufgenommen
Anfang der 1980er-Jahre nahm O‘Connor als Teenager ihre ersten Songs auf und gründete die Band Ton Ton Macoute. Ihr erstes Solo-Album „The Lion and the Cobra“ entstand, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind war - das Werk stürmte international die Hitparaden, brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein und verkaufte sich 2,5 Millionen mal. Doch wirklich berühmt wurde sie erst mit ihrem zweiten Album „I Do Not Want What I Haven‘t Got“ (1990) und vor allem mit ihrer Version von „Nothing Compares 2 U“ (im Original von Prince), in dem O‘Connor sich mit dem Unfalltod ihrer Mutter auseinandersetzt.
Psychische Erkrankungen begleiteten ihr gesamtes Erwachsenenleben und beeinflussten ihre Musikkarriere und Äußerungen. So drohte O‘Connor alle paar Jahre, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, nur um wieder neue Alben aufzunehmen - allerdings konnte sie an den großen Erfolg ihrer früheren Karriere nie mehr anknüpfen. 2011 war ein besonders dramatisches Jahr, in dem sie Selbstmorddrohungen und verzweifelte Hilferufe twitterte. Wenige Monate später sagte sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab.
Skandale und Proteste
Aber auch auf der Bühne sorgte sie immer wieder für Skandale. So zerriss sie in einer US-Show ein Foto von Papst Johannes Paul II.. „Wir glauben an den Sieg des Guten über das Böse“, kommentierte die damals ganz in Weiß gekleidete Sängerin ihre demonstrative Tat in einer Live-Sendung der Fernsehstation NBC. Daraufhin wurde sie zwei Wochen später beim Jubiläumskonzert für Bob Dylan in New York von empörten Zuschauern ausgepfiffen.
Auch wenn sie sich zwei Jahre später beim Papst entschuldigte, sollte es nicht das letzte Mal sein, dass O‘Connor die katholische Kirche öffentlich angriff. Ende Oktober 2018 erklärte sie schließlich, zum Islam konvertiert zu sein und ihren Namen in Shuhada’ Davitt geändert zu haben - was übersetzt Märtyrer heißt. Ihre letzte bekannte Namensänderung war später Sadaqat. O‘Connor hinterlässt drei Kinder.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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