Red Bull Salzburg wieder der große Titelfavorit, Sturm Graz als erster Herausforderer und der LASK als zweiter - ziemlich einhellig schätzen die Experten die sportliche Hierarchie in der am Freitag beginnenden Fußball-Bundesliga ein. Für die beiden Wiener Großklubs Rapid und Austria bleibt da nur die vierte Geige. Marc Janko und Peter Stöger fanden nun deutliche Worte.
Die jüngsten Meistertitel von Rapid (2008) und Austria (2013) sind lange her, im Juni mussten sich die beiden Vereine gar mit den Rängen vier und fünf begnügen. „Beide Klubs sind für die Liga sehr, sehr wichtig. Eine starke Austria und starke Rapid wäre wünschenswert“, meinte Sky-TV-Experte Marc Janko, der die wirtschaftliche Situation in Hütteldorf und Favoriten als Grund für den sportlichen Abschwung nennt.
„Katzer sind die Hände gebunden“
„Als neutraler Fußball-Fan tut mir das extrem weh, wie es um die Austria steht, die hat noch immer Verbindlichkeiten in astronomischer Höhen. Aber auch, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. (Rapids Sport-Geschäftsführer Markus) Katzer ist ja angetreten unter anderen Voraussetzungen, was er wirklich ausgeben darf im Sommer. Da sind ihm aus finanziellen Gründen die Hände gebunden. Warum (Rapid-Präsident Alexander) Wrabetz bei seiner Bestellung auf viel mehr hoffen hat lassen und was seither passiert ist, weiß ich nicht. Und warum man dann so eine Vollbremsung hinlegt von der Ausgabenseite her“, erklärte Janko.
Selbst Rang vier so wie in der vergangenen Saison zu wiederholen „wird wirklich schwer“, glaubt er. Die zuletzt fünftplatzierte Austria stellt er derzeit über Rapid. „Sie hat in der vergangen Saison zum Schluss gezeigt, dass es in der Mannschaft stimmt“, meinte er.
„Du brauchst gewisse Möglichkeiten“
Ähnlich ist die Einschätzung seines Sky-Kollegen Peter Stöger, der einst für beide Mannschaften aktiv war. „Fairerweise muss man sagen, dass budgetär bei Sturm und LASK mehr möglich ist als bei Rapid und Austria. Auf Strecke ist es schon so, dass die, die Kohle haben und wenn sie nicht ganz blind sind, dann auch vorne dabei sind. Du kannst Ausreißer haben, aber du brauchst gewisse Möglichkeiten, damit du mit der Konkurrenz mithältst“, sagte Stöger.
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