Pensionierungswelle

So will Wien 21.000 freie Stellen nachbesetzen

Wien
28.07.2023 11:00

Die am „besten verwaltete Stadt der Welt“ steht vor einer riesigen Pensionierungswelle. Jeder dritte Posten ist in wenigen Jahren vakant. Dabei muss die Gemeinde Wien mit privaten Firmen um dringend benötige Arbeitskräfte rittern. Sie setzt nun auf Lockmittel.

Vom Feuerwehrmann über die Busfahrerin bis zum Pfleger im Spital. Die Stadt Wien beschäftigt rund 67.000 Mitarbeiter. Bis 2030 geht fast jeder dritte in Ruhestand. 21.000 Posten müssen nachbesetzt werden, wenn Wien die oft zitierte „best verwaltete Metropole der Welt“ bleiben will.

Auf dem Arbeitsmarkt konkurriert die Gemeinde mit privaten Firmen, die ebenfalls händeringend Personal suchen. Wie soll das gelingen? Seit Frühling fährt Wien eine Werbekampagne zu Anwerbung. Das wird laut Rathaus geboten:

  • Flexible Arbeitszeiten sind mit der jeweiligen Dienststelle auszumachen. Wird - sofern möglich - gewährt. Zwei Beispiele: Carina S. ist alleinerziehende Mutter, arbeitet im Personalbereich und kann ihren Dienst, dank Gleitzeit, auch mal früher beenden. Oder von zu Hause aus arbeiten. Stefan H. kann als leitender Rechtsvertreter einer Abteilung ebenfalls seine Arbeitszeit zumindest teilweise frei einteilen.
  • Zusatzpension: Die Stadt zahlt monatlich in eine betriebliche Vorsorgekasse ein. Mitarbeiter können freiwillig Eigenbeträge dazulegen. Das von der VBV-Pensionskasse AG verwaltete Vermögen ist von Steuern befreit.
  • Weiterbildung: Wird von „oben“ gefördert. Die Stadt unterhält eine eigene „Wien-Akademie“ mit einem breiten Programm von Kursen, Lehrgängen und Seminaren.
  • Gesundheit: Bedienstete der Stadt Wien können ein eigenes Medizinzentrum (für Vorsorgeuntersuchungen etc.) nutzen.
  • Sicherer Job in unsicheren Zeiten. Wer sich nichts zuschulden kommen lässt, muss sich kaum Sorgen machen, morgen auf der Straße zu landen. Und wann ist schon ein Bundesland pleite gegangen?

Im Spitals- und Pflegebereich ist die Personalsituation besonders angespannt. Der Klinik-Verbund Wigev (Gemeindespitäler) will mit folgenden Anreizen Mitarbeiter für sich gewinnen:

  1. Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für alle Berufsgruppen in der Dienstzeit
  2. Verbilligter Mittagstisch an allen Standorten 
  3. Möglichkeit der Kinderbetreuung an allen Standorten
  4. Wohnmöglichkeiten in Personalwohnhäusern an allen Standorten
  5. Umfassendes Angebot zur Gesundheitsförderung 
  6. Transparentes Gehaltsschema laut Wiener Bedienstetengesetz
  7. Pensionskassenmodell der Gemeinde Wien
  8. Wo möglich Homeoffice
  9. Wo möglich flexible Arbeitszeiten

Darüber hinaus wurde im Frühjahr ein Anwerbebonus eingeführt: Jeder Mitarbeiter, der eine qualifizierte Fachkraft anwirbt, erhält 1.000 Euro.

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