Die AMAG reagiert auf die gedämpfte Nachfrage nach Aluminium: Die Belegschaft des Unternehmens aus Ranshofen (Oberösterreich) baut jetzt im Sommer verstärkt Urlaube ab, die fehlgeschlagene Personalsuche erweist sich jetzt sogar als Glücksfall.
Die Nachfrage aus der Luftfahrt hat stark angezogen, jene aus der Autoindustrie hat sich stabilisiert, auch in puncto Verpackungen gibt’s nichts zu meckern, während der Bedarf nach Aluminium aus dem Bau und dem Maschinenbau derzeit stark gedämpft ist - von einem „bemerkenswerten Umfeld“ spricht AMAG-Vorstandsvorsitzender Gerald Mayer, wenn er die aktuellen Herausforderungen beschreibt.
„Man muss da einfach mit Ruhe durchsteuern - wir werden da hoffentlich geschickt durchmanövrieren“, sagt der Chef des Aluminiumerzeugers, der am Donnerstag die Zahlen für das erste Halbjahr 2023 präsentierte. Nach dem Rekordjahr 2022 fliegen die Ranshofener nun nicht mehr ganz so hoch: Der Umsatz ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 zurück, genauso der Gewinn nach Steuern.
Die AMAG hat auf die veränderte Situation reagiert: Urlaube werden jetzt im Sommer mit mehr Nachdruck abgebaut, auch die Schichtpläne wurden angepasst. „Das tut keinem weh“, sagt Mayer.
„Wir nehmen selektiv auf“
Ob ein Job-Abbau nötig ist? Nein, winkt der Manager ab. Fakt ist aber: Die große Job-Offensive der letzten Jahre hat derzeit Pause. „Wir nehmen selektiv auf.“ Als Glücksfall erweist sich jetzt der schon länger angespannte Arbeitsmarkt: Der AMAG war es in den letzten Jahren bei weitem nicht gelungen, alle offenen Stellen zu besetzen, sie ist deshalb trotz der teils nun verhaltenen Nachfrage in einigen Bereichen nicht überbesetzt. Das allgemeine Krisengerede sieht er mit gemischten Gefühlen: „Es wäre falsch, alles krankzureden.“
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