Kindergartenskandal

Ruf nach Haftbefehl für Minibambini-Chefin

Wien
27.07.2023 19:00

Keine Spur von der einstigen Minibambini-Chefin Vesna J.: Selbst polizeiliche Vorführungen vor Gericht scheiterten. Hoffnungen im Konkursverfahren ruhen darauf, dass sie zur Fahndung ausgeschrieben wird.

Indizien, dass die ehemalige Chefin der Minibambini-Kindergärten geflüchtet ist, häufen sich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schweren Betrugs rund um Fördergelder. Parallel dazu wurde im Konkursverfahren bereits versucht, Vesna J. polizeilich vorzuführen, beide Male erfolglos. Davor gab es drei Vorladungen vor Gericht. Sie tauchte nie auf.

Viele Fragen, keine einzige Antwort
Im Konkursverfahren versucht Masseverwalter Christoph Erler unabhängig von den Staatsanwälten Licht ins Minibambini-Dunkel zu bringen: Durch Berge an Dokumenten hat er sich gewühlt und fünf Dutzend Mails und fast ebenso viele eingeschriebene Briefe an Vesna J. geschickt, damit sie Fragen zu undurchsichtigen Rechnungen, in bar entnommenen Geldern und anderen fragwürdigen Handlungen beantwortet. Antwort bekam er nie. Er setzt seine Hoffnungen nun darauf, dass Vesna J. zur Fahndung ausgeschrieben wird.

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Je weniger die ehemaligen Kindergarten-Betreiber das Konkursverfahren unterstützen, desto mehr zahlt am Ende die öffentliche Hand.

(Bild: RA Kanzlei Christoph Erler)

Rechtsanwalt Christoph Erler, Minibambini-Masseverwalter

Wir werden weiter graben, graben, graben“
Dass Vesna J. ihn, die Gläubigervertreter und die Konkursrichterin zum Narren hält, ist für Erler nicht einmal das Ärgerlichste an der Causa - sondern, dass im Konkurs so immer weniger für Gläubiger übrig bleibt, beginnend bei ehemaligen Kindergärtnerinnen von Minibambini, und endend bei den Steuerzahlern.

Als positiven Aspekt im Dickicht des Minibambini-Konkurses sieht Erler das Engagement aller Beteiligten: Von der AK und dem Insolvenz-Entgelts-Fonds über die Richterin und die Gläubigervertreter bis hin zu Gerichtsvollziehern auf der Suche nach Vesna J. gälte allen „großes Lob“. Erler selbst will „weiter graben, graben, graben“. Nur am Rande erwähnt er, dass er dafür „die ganzen Ferien geopfert“ habe und auch seine Frau, die Anwältin Angela Steger, schon in der Causa mithelfe.

Die Wohnung von Vesna J. wirkt indes schon verlassen. Es gibt Gerüchte, dass sie längst ausgeräumt ist.

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