Louis Schaub zu Rapid? Zuletzt brodelte immer wieder die Gerüchteküche. „Ich habe für drei Jahre hier unterschrieben. Mir war immer klar, dass ich mich hier durchbeißen will“, war eine Österreich-Rückkehr für den Hannover-Profi jedoch nie ein Thema.
Mehr Tradition geht kaum! Mit dem Kracher zweier ehemaliger Europacup-Sieger Hamburger SV - Schalke startet am Freitag die deutsche Bundesliga. Also Liga zwei. Das zeugt von der Qualität. Wobei Österreich mit (vorerst) 13 Profis vor den Niederlanden (10) noch immer die Nummer eins bei den Legionären ist. Angefangen bei St. Paulis David Nemeth über Kreuzband-Pechvogel Leo Greiml und Benedict Pichler bis hin zu Elversbergs Nico Antonitsch. Das rot-weiß-rote Aushängeschild ist aber Louis Schaub …
Der 28-Jährige ist in Niedersachsen angekommen, sollte jetzt durchstarten. Bei der Generalprobe versenkte Schaub das gelbe U-Boot, also Villarreal, mit einem Triplepack zum 3:0-Sieg. „Er hat seine Form über den Sommer gehalten“, nickte sein Trainer Stefan Leitl zufrieden. Denn Schaubs erste Saison in Hannover war schwierig. Durchwachsener Herbst, Reservistenrolle im Winter, Explosion im Frühjahr - in den letzten sechs Liga-Spielen schrieb Schaub immer an, erzielte sechs Scorerpunkte. „Ich habe nicht viel anders gemacht. Irgendwann ist der Knoten geplatzt, dann habe ich mich auch belohnt“, so Schaub. Dennoch reichte es für Hannover nur zu Rang 10.
Schlüsselrolle im Mittelfeld?
Und jetzt? Eine Kampfansage ist dem Offensiv-Allrounder nicht zu entlocken. Hertha BSC, Schalke und der HSV wollen, nein sollten aufsteigen, diese Ambitionen haben auch Düsseldorf und St. Pauli. Für Hannover ist es die fünfte Saison in Liga zwei, ganz vorne mischte man nie mit. Dafür wurde jetzt von Leipzig (Ex-)Teamspieler Marcel Halstenberg verpflichtet. „Wir wollen erst einmal einen guten Start“, spekuliert Schaub nicht. Aber er kennt das sensible Fan-Pflaster in Hannover. „Wir sind mit dafür verantwortlich, wie die Stimmung sein wird. Aber die Liga ist so eng, gefühlt kann jeder jeden schlagen.“ Schaub könnte im Mittelfeld-Zentrum eine Schlüsselrolle einnehmen. Das erwarten sich zumindest die Medien in Deutschland. Er selbst spukt keine großen Töne, sagt nur: „Ich fühle mich gut, konnte die intensive Vorbereitung voll durchziehen.“ Einen Gedanken an eine Rückkehr nach Österreich verlor er dabei nie, auch wenn die Gerüchteküche in Hütteldorf kochte. Da war Rapids Wunsch mehr Vater des Gedanken: „Ich habe für drei Jahre hier unterschrieben. Mir war immer klar, dass ich mich hier durchbeißen will“, sagt Schaub, der bei Köln ja schon einmal ein gefeierter Aufstiegsheld war.
Damals war er auch ein Fixposten in Österreichs Team-Kader, sorgte er als Super-Joker für Schlagzeilen. Von Ralf Rangnick wurde Schaub bislang aber noch nicht berücksichtigt. „Es geht nur über die Leistung im Klub“, will sich der Techniker jetzt wieder für den ÖFB empfehlen. Die erste Chance gibt´s am Samstag daheim gegen Aufsteiger SV Elversberg. Ein Dorfklub mit 13.000 Einwohnern. Auch das gibt es in der zweiten Bundesliga …
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