Die verrücktesten Geschichten schreibt der Fußball. Auch im negativen Sinne. Am Donnerstag zu Mittag empfing Matthias Jaissle die „Krone“ zum Interview in der Kabine des Serienmeisters. Stolzes Fotoshooting vor den Salzburger Dressen, der Deutsche plauderte mit unseren Reportern Christoph Nister und Philip Kirchtag über seine Gefühlswelten. Das 6:0 vor sechs Tagen im Cup gegen Ardagger machte ihn zum längstdienenden Trainer in der „Bullen“-Ära. „Ich bin stolz darauf, das erreicht zu haben“, sinnierte der 35-Jährige.
Leere Worthülsen, einstudierte Floskeln. Anders kann man die Entwicklungen nicht einmal 24 Stunden später erklären. Der Wüstendeal ist fix, Salzburg stellte Jaissle frei. Ein Scherbenhaufen kurz vor dem ersten Ligaspiel. Entrüstete Fans, ein Shitstorm der Superlative für den Trainer. Jaissles Sympathiewerte stürzten ins Bodenlose ab. „Millionen besiegen die sportliche Herausforderung“ - „ein charakterloser Abgang!“ - „Abkassierer!“ - „ein trauriges und billiges Ende“ …
Dabei ist es nur ein weiteres Beispiel, wie sehr sich die Fußballwelt verändert hat. Loyalität und Solidarität rücken in den Hintergrund, Söldnerdenken setzt sich durch. Die Schnelllebigkeit wird extremer, umso mehr nützen Trainer und Spieler die Chancen, um in kürzester Zeit ein Vermögen zu verdienen.
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