Friedberg ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Doch die Idylle ist getrübt. Künstler Jan Hartmann - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schauspieler - hat in zentraler Lage ein Plakat ausgestellt. Darauf sind 122 Brustwarzen zu sehen. Worüber die einen lachen oder sich ärgern, wundern und freuen sich die anderen ...
Mit Piercing oder ohne, behaart oder nackt. Brustwarzen sehen so unterschiedlich aus, wie ihre Besitzer. In Friedberg kann man über hundert „Exemplare“ auf offener Straße betrachten - zumindest Fotografien davon.
Aktion zeigt „gesellschaftliche Grenzen“ auf
Bei der Aktion gehe es um „gesellschaftliche Grenzen“, so der Künstler, der dafür schon als „Pornograf“ und „Kinderverderber“ beschimpft wurde. Hätte er Augen fotografiert, hätten „zwar viele mitgemacht“. Aber da es um Brustwarzen, um Nippel, gegangen sei, hätte es dazu eine „bewusste Entscheidung“ gebraucht. Das Plakat soll dazu anhalten, über Ästhetik und gesellschaftliche Werte nachzudenken und zu diskutieren (siehe Video oben).
Social-Media-Account gesperrt, Fotos zensiert
„Was dürfen Männer, was dürfen Frauen? ... Wer hat darüber zu entscheiden ... irgendein amerikanischer Konzern?“. „Da spielen ganz viele Faktoren rein. Dürfen nur schöne Menschen mitmachen? Dürfen nur junge Menschen mitmachen?“, fragt Hartmann, dem mit der Aktion zumindest ein Werbe-Gag gelungen ist. Er ärgert sich darüber, dass Facebook seinen Account temporär gesperrt und einige der Nippel zensiert hat. Wieso dann nicht gleich alle Brustwarzen gepixelt wurden, könne er nicht nachvollziehen.
Gespaltene Reaktionen
Er sei auch schon beschimpft worden, dass er „die Jugend verderbe“, das Plakat „sei für viele eine Katastrophe“. Aber es gebe auch positive Rückmeldungen, dass sowas eben „ganz normal“ ist. Mit Erotik hat das Kunstwerk nichts am Hut. Es solle Menschen mit den eigenen, persönlichen Grenzen konfrontieren.
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