Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, afrikanische Länder von den „Überbleibseln des Kolonialismus“ befreien zu wollen bzw. den Staaten dabei zu helfen. Zudem sagte er bei dem von ihm einberufenen Russland-Afrika-Gipfel verlässliche Getreidelieferungen zu.
Ganz überzeugt scheinen die Vertreterinnen und Vertreter der afrikanischen Staaten aber nicht zu sein. Der ägyptische Präsident Abdel Fatah al-Sisi forderte etwa, dass das ausgesetzte Getreideabkommen mit der Ukraine wieder aufgenommen werde. Ägypten ist einer der wichtigsten Abnehmer von ukrainischem Getreide, das trotz des Kriegs über das Schwarze Meer ausgeliefert wurde. Teilweise wurde bei dem Gipfel deutliche Kritik am Ende der Vereinbarung geäußert.
Staats- und Regierungschefs aus dem Kongo und Südafrika drängten überhaupt darauf, dass der Krieg in der Ukraine beendet und die afrikanische Friedensinitiative beraten werde. Putin erwiderte, dass der Vorschlag der Friedensinitiative im Laufe des Freitags noch besprochen werde.
Retter der Demokratie?
Wie am ersten Gipfeltag am Donnerstag kündigte er auch wieder russische Hilfen beim Bestreben der Länder an, sich von den „Überbleibseln des Kolonialismus“ zu befreien. Der zentralafrikanische Präsident Faustin-Archange Touadera meinte, dass die Beziehungen zu Russland hätten bereits geholfen, die Demokratie in seinem Land zu retten. Dadurch sei sogar ein Bürgerkrieg verhindert worden. In der Zentralafrikanischen Republik sind seit Jahren russische Söldner aktiv, auch solche der Gruppe Wagner. Sie intervenierten 2018 an der Seite der Regierung, um einen Bürgerkrieg zu unterdrücken.
Laut Putin wurden bei dem Gipfel nun auch Abkommen über eine militärisch-technische Zusammenarbeit mit mehr als 40 Staaten des afrikanischen Kontinents geschlossen. Die Länder sollen ein breites Spektrum an Waffen und Technik bekommen, zum Teil unentgeltlich. Russland will seine Präsenz in Afrika ausbauen, neue Konsulate und Botschaften eröffnen und das Personal in bestehenden diplomatischen Vertretungen erweitern. Aus dem Westen mussten zuletzt rund 600 Vertreterinnen und Vertreter abgezogen werden, zum Teil wegen des Verdachts der Spionage.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.