Vorher Abverkauf

23 Kika/Leiner-Filialen sperren am Samstag zu

Wirtschaft
28.07.2023 17:28

23 von 40 Kika/Leiner-Filialen sperren am morgigen Samstag endgültig zu. In den betroffenen Standorten läuft noch ein Abverkauf mit Preisreduktionen von bis zu 77 Prozent. Darunter sind etwa Möbelhäuser in Wien-Ottakring, Wien-Nord, Eisenstadt und Linz.

Konkret sind acht Leiner-Häuser (Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord) und 15 Kika-Filialen (Lienz, Mistelbach, Liezen, Ried, Feldbach, Leoben, Saalfelden, Horn, Unterwart, St. Johann, Wörgl, Stockerau, Imst, Eisenstadt und Wien-Ottakring) betroffen. Einen Blick in die Filiale Liezen sehen Sie im Video oben.

Vor der Insolvenz hatte die Möbelkette etwa 3900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ungefähr 1500 von ihnen wurden bisher zur Kündigung vorangemeldet, 200 weitere haben das Unternehmen im Juli freiwillig verlassen. Der Kika/Leiner-Sprecher Michael Slamanig weist darauf hin, dass insgesamt 200 bis 300 Stellen weniger betroffen seien als ursprünglich angenommen. Seit der Insolvenz gab es zwei Kündigungswellen. Betroffen sind auch 118 der 264 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nicht insolventen Gastro-Töchter in den Möbelhäusern.

In den Kika/Leiner-Filialen, die am morgigen Samstag zusperren, läuft noch ein Abverkauf mit Preisreduktionen von bis zu 77 Prozent. (Bild: APA/Eva Manhart Krone KREATIV,)
In den Kika/Leiner-Filialen, die am morgigen Samstag zusperren, läuft noch ein Abverkauf mit Preisreduktionen von bis zu 77 Prozent.

Operatives Geschäft und Immobilien verkauft
Kika/Leiner ist seit 13. Juni in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Das Unternehmen meldete die Insolvenz zwei Wochen nach dem Verkauf des operativen Geschäfts durch die Signa-Gruppe um den Tiroler Investor Rene Benko an den Handelsmanager Hermann Wieser an. Die Grazer Supernova-Gruppe kaufte die Einrichtungshäuser-Immobilien. Weil nach der Insolvenz einige Fragen zur Geschäftstätigkeit auftauchten, wurde der Wiener Anwalt und Experte Stepahn Riel zum „besonderen Verwalter“ bestellt. Er soll unter anderem die Ursachen des Vermögensverfallls prüfen.

Da in der Zeit der Pandemie Steuerstundungen gewährt wurden, droht der Verlust vieler Millionen an Steuergeldern. Ob ein Untersuchungsausschuss im Nationalrat eingerichtet wird, ist weiterhin offen. Ein solches Instrument forderte am Freitag etwa FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Die SPÖ sprach sich für eine Jobgarantie für die Beschäftigten, Verschärfungen im Insolvenz- und Steuerrecht sowie bei der Vergabe von Steuergeldern aus.

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