Nach 1:1 zum Auftakt

Barisic: „Es fühlt sich richtig beschissen an“

Fußball National
29.07.2023 07:26

Das Auftakt-Spiel der 50. Fußball-Bundesliga-Saison hat am Freitag mit einem 1:1 zwischen dem LASK und Rapid geendet - und bei den beiden Trainern für emotionale Wechselbäder gesorgt. LASK-Coach Thomas Sageder freute sich über den Ausgleich in der 95. Minute, haderte aber mit dem Auftritt seines Teams in der ersten Hälfte. Rapid-Betreuer Zoran Barisic trauerte dem möglichen Sieg nach und ärgerte sich über das späte Gegentor, sprach jedoch seiner Truppe ein großes Lob aus.

„Das Ergebnis fühlt sich für meine Jungs richtig beschissen an, genauso wie für unsere Fans. Aber was die Leistung betrifft, war es unglaublich gut“, erklärte Barisic. „Wir haben den LASK extrem kontrolliert und überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben viele Chancen herausgespielt, doch leider den Deckel nicht zugemacht“, resümierte der 53-Jährige. Dennoch überwogen aus der Sicht von Barisic die positiven Aspekte. „Die Mannschaft hat getoppt, was ich erwartet habe. So eine Leistung kannst du dir nicht erwarten. Die wenigsten haben uns vorher diese Leistung zugetraut.“

Seidl auffällig
In den vergangenen Wochen war viel an Rapids Qualität gezweifelt worden, zumal sich die Hütteldorfer bisher auf dem Transfermarkt zurückhielten. Allerdings bewiesen die Neuerwerbungen, dass sie echte Verstärkungen sein können. Matthias Seidl agierte nicht nur wegen seines Treffers auffällig, und Nenad Cvetkovic sorgte über weite Strecken für Stabilität in der Abwehr. Dass mit Fally Mayulu ausgerechnet der dritte eingesetzte Neuzugang in der 93. Minute die große Gelegenheit auf das 2:0 ausließ, hinterließ bei Barisic einen schalen Beigeschmack. „Trotzdem war es ein wirklich toller Auftritt, darauf werden wir aufbauen. Wir wollen unser Level peu a peu anheben - dafür brauchen wir Geduld, und dafür werden wir viel Arbeit investieren“, versprach der Wiener.

Matthias Seidl machte zum Bundesliga-Auftakt ein gutes Spiel. (Bild: GEPA pictures)
Matthias Seidl machte zum Bundesliga-Auftakt ein gutes Spiel.

„Haben zu viel Respekt gehabt“
Sageder gestand, man habe in den ersten 45 Minuten einen „sehr schwachen“ Auftritt hingelegt. „Das hat viel mit der Haltung zum Spiel zu tun gehabt, das haben meine Spieler scheinbar nicht gewusst, dass sie sehr gut sind. Mutiges Auftreten wollte ich sehen, das ist am Anfang nicht gelungen, da haben wir haben zu viel Respekt gehabt.“

Die Trainer unter sich: LASK-Trainer Thomas Sageder (li.) und Rapid-Coach Zoran Barisic (re.) (Bild: GEPA pictures)
Die Trainer unter sich: LASK-Trainer Thomas Sageder (li.) und Rapid-Coach Zoran Barisic (re.)

Erst nach der Pause erfolgte eine Steigerung, die schließlich noch einen Punkt brachte. Nun ist beim LASK Aufarbeitung angesagt. „Wir sind in einem Prozess, das soll aber keine Ausrede sein. Wir werden uns hinsetzen und analysieren, was wir besser machen müssen und warum wir mutlos waren“, kündigte der Nachfolger von Dietmar Kühbauer an.

„Nicht der LASK, den ich kenne“
Sageders Spieler zeigten sich durchaus selbstkritisch - so meinte etwa Kapitän Robert Zulj: „Da brauchen wir nicht über den neuen Trainer reden, wenn du am Platz keinen Mut zum Fußballspielen hast. Das ist nicht der LASK, den ich kenne, nicht die Spieler, die ich kenne, und da fange ich bei mir selbst an.“ Auch Zulj sprach von einem „Prozess“, der noch im Gange sei. „Natürlich wird man mit der Zeit sehen, was der Trainer von uns erwartet, das ist nach drei oder vier Wochen nicht möglich.“

Robert Zulj (Bild: GEPA pictures)
Robert Zulj

Für Rapid geht es am kommenden Samstag mit dem Heimmatch gegen Altach weiter, der LASK muss auswärts gegen Vizemeister und Cupsieger Sturm Graz antreten. „Mehr als ein Punkt wäre heute nicht drinnen gewesen. Das müssen wir nächste Woche besser machen“, forderte Goalie Tobias Lawal, der die Linzer mit einigen Paraden im Spiel hielt.

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