Brucker Terror-Pläne

Landeschef fordert härtere Strafen für Extremisten

Steiermark
29.07.2023 13:21

Nach Bekanntwerden, dass zwei Jugendliche einen Anschlag auf die Neue Mittelschule in Bruck an der Mur geplant hatten, gab es am Samstag zahlreiche Reaktionen. Auch der Landeshauptmann meldete sich zu Wort, Kritik wurde am Strafmaß geäußert.

Wie in unserer Samstags-Ausgabe berichtet, planten zwei junge Obersteirer einen Anschlag auf die NMS Bruck/Mur. Sie hätten „Christen töten“ und „das Kalifat wiederherstellen“ wollen, gaben die Jugendlichen an.

Die beiden Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren wurden bei einem Prozess am Landesgericht Leoben bereits rechtskräftig zu je zwei Jahren Haft verurteilt, davon acht Monate unbedingt. Zusätzlich wurde vom Gericht Bewährungshilfe, Deradikalisierungstraining sowie ein Anti-Gewalttraining angeordnet.

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Ich fordere dringend von der Justizministerin ein, härtere Strafen vorzusehen

Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler

Brucker ÖVP fordert „runden Tisch“
„Es darf in unserem Land und insbesondere an unseren Schulen keinen Platz für Terror und radikalen Islamismus geben. Wir brauchen dringend Aufklärung über die aktuelle Sicherheitslage an den Brucker Schulen, deshalb fordern wir von der Bürgermeisterin umgehend einen runden Tisch mit allen politischen Fraktionen“, so die Brucker VP-Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger, die sich am Samstag als Erstes zu Wort meldete.

Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger (ÖVP), Bruck an der Mur (Bild: Richard Heintz)
Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger (ÖVP), Bruck an der Mur

Die FPÖ kritisierte das „überschaubare Strafmaß“: „Dieser Fall belegt eindeutig, wie omnipräsent die Gefahr ausgehend vom Radikalislam in der Steiermark ist. Umso erschreckender ist es, dass ÖVP und SPÖ dieses Thema auf Landesebene totschweigen. Die FPÖ wird am Montag eine umfassende Antragsreihe zum Thema Jugendkriminalität vorstellen. Die heutige Berichterstattung bestätigt die gesellschaftlich höchst brisante Situation“, sagte FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.

Lob an Polizei
ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler strich vor allem die Leistung der Exekutive hervor: „Der große Dank gilt unserer Polizei - insbesondere dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung - durch deren Ermittlungsarbeit die radikalisierten Jugendlichen ausgeforscht und verhaftet werden konnten. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig funktionierende Geheimdienststrukturen für die Sicherheit in unserem Land sind“.

FPÖ-Chef Mario Kunasek (links) und Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) (Bild: Christian Jauschowetz, Krone KREATIV)
FPÖ-Chef Mario Kunasek (links) und Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP)

Weiters formulierte der steirische Landeschef in einer Aussendung: „Eines muss völlig klar sein: Islamismus, Radikalität und Hass auf andere dürfen in unserer Gesellschaft keinen Millimeter Platz haben. Dafür braucht es Wachsamkeit, mehr Präventionsarbeit und starke Sicherheitsbehörden. Aber es braucht darüber hinaus auch Strafen und Maßnahmen, die dieser unfassbaren Radikalität gerecht werden.“

Forderung an Zadić
Drexler richtete auch einen Appell an Justizministerin Alma Zadić von den Grünen: „Ich fordere dringend von der Justizministerin ein, härtere Strafen vorzusehen, um solchen Menschen klar zu machen, wie stark unsere Gesellschaft und unser Rechtsstaat diese Haltung verabscheuen und gegen sie vorgehen.“

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