Nach Bekanntwerden, dass zwei Jugendliche einen Anschlag auf die Neue Mittelschule in Bruck an der Mur geplant hatten, gab es am Samstag zahlreiche Reaktionen. Auch der Landeshauptmann meldete sich zu Wort, Kritik wurde am Strafmaß geäußert.
Wie in unserer Samstags-Ausgabe berichtet, planten zwei junge Obersteirer einen Anschlag auf die NMS Bruck/Mur. Sie hätten „Christen töten“ und „das Kalifat wiederherstellen“ wollen, gaben die Jugendlichen an.
Die beiden Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren wurden bei einem Prozess am Landesgericht Leoben bereits rechtskräftig zu je zwei Jahren Haft verurteilt, davon acht Monate unbedingt. Zusätzlich wurde vom Gericht Bewährungshilfe, Deradikalisierungstraining sowie ein Anti-Gewalttraining angeordnet.
Ich fordere dringend von der Justizministerin ein, härtere Strafen vorzusehen
Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler
Brucker ÖVP fordert „runden Tisch“
„Es darf in unserem Land und insbesondere an unseren Schulen keinen Platz für Terror und radikalen Islamismus geben. Wir brauchen dringend Aufklärung über die aktuelle Sicherheitslage an den Brucker Schulen, deshalb fordern wir von der Bürgermeisterin umgehend einen runden Tisch mit allen politischen Fraktionen“, so die Brucker VP-Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger, die sich am Samstag als Erstes zu Wort meldete.
Die FPÖ kritisierte das „überschaubare Strafmaß“: „Dieser Fall belegt eindeutig, wie omnipräsent die Gefahr ausgehend vom Radikalislam in der Steiermark ist. Umso erschreckender ist es, dass ÖVP und SPÖ dieses Thema auf Landesebene totschweigen. Die FPÖ wird am Montag eine umfassende Antragsreihe zum Thema Jugendkriminalität vorstellen. Die heutige Berichterstattung bestätigt die gesellschaftlich höchst brisante Situation“, sagte FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.
Lob an Polizei
ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler strich vor allem die Leistung der Exekutive hervor: „Der große Dank gilt unserer Polizei - insbesondere dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung - durch deren Ermittlungsarbeit die radikalisierten Jugendlichen ausgeforscht und verhaftet werden konnten. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig funktionierende Geheimdienststrukturen für die Sicherheit in unserem Land sind“.
Weiters formulierte der steirische Landeschef in einer Aussendung: „Eines muss völlig klar sein: Islamismus, Radikalität und Hass auf andere dürfen in unserer Gesellschaft keinen Millimeter Platz haben. Dafür braucht es Wachsamkeit, mehr Präventionsarbeit und starke Sicherheitsbehörden. Aber es braucht darüber hinaus auch Strafen und Maßnahmen, die dieser unfassbaren Radikalität gerecht werden.“
Forderung an Zadić
Drexler richtete auch einen Appell an Justizministerin Alma Zadić von den Grünen: „Ich fordere dringend von der Justizministerin ein, härtere Strafen vorzusehen, um solchen Menschen klar zu machen, wie stark unsere Gesellschaft und unser Rechtsstaat diese Haltung verabscheuen und gegen sie vorgehen.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.