Der Tod von Sinéad O‘Connor hat Musikfans auf der ganz Welt in tiefe Trauer gestürzt. Kaum eine Sängerin hat sie so in die Seelen der Menschen gesungen, wie sie. Die Todesursache wird als „nicht verdächtig“ eingestuft, dennoch stehen die Ermittler vor vielen Rätseln.
Der Gerichtsmediziner, der den Tod der Sängerin untersucht, habe erklärt, dass nach wie vor nicht bekannt sei, wann sie gestorben ist, berichtete die „Daily Mail“ am Samstag.
Letzte Tage werden rekonstruiert
Auch seien die Umstände unklar, man versuche derzeit die letzten Tage der Sängerin zu rekonstruieren, die immer wieder öffentlich über Suizidgedanken und ihre traumatische Kindheit gesprochen hat.
Ergebnisse in „mehreren Wochen“
Ein Sprecher des London Inner South Coroner‘s Court teilte mit, dass der Tod der Sängerin an das Gericht verwiesen wurde und dass das „Todesdatum zum jetzigen Zeitpunkt unbekannt“ sei.
Laut Polizei sei keine medizinische Todesursache bekannt, das Autopsie-Ergebnis werde „mehrere Wochen“ in Anspruch nehmen.
Neue Songs & Tournee geplant
Der Leichnam der 56-Jährigen war am Mittwochmorgen in ihrer erst Anfang Juli bezogenen Wohnung in London entdeckt worden, nachdem die Polizei das Wohlergehen der Sängerin überprüft hatte.
O‘Connor war begeistert von der Wohnung in einem umgebauten Lagerhaus aus den 1940er Jahren gewesen, heißt es. Und sie hatte dort große Pläne, die wie ein Neuanfang für sie klangen.
In einem online am 9. Juli geteilten Video hatte sie die Wohnung gefilmt und enthüllt, dort neue Songs schreiben zu wollen. Ein Album und eine Welttournee schwebten ihr vor.
Sie erklärte, dass sie sich „sehr glücklich fühle, zu Hause zu sein“, und schwärmte von „wunderschönen Sonnenblumen“, die ihr ein Freund als Einweihungsgeschenk gekauft hatte.
Psychische Probleme & traumatische Erlebnisse
Geboren wurde sie am 8. Dezember 1966. Ihre Eltern trennten sich früh. Sie behauptete später, ihre Mutter habe sie misshandelt, was sie im Song „Fire On Babylon“ auch künstlerisch verarbeitete. Die irische Musikerin sprach in ihrem Leben öfter über psychische Probleme und drohte, sich vom Musikgeschäft zurückzuziehen. Zwischenzeitlich war sie mal verschwunden, dann wieder da.
An den großen Erfolg ihrer früheren Karriere konnte sie nie mehr anknüpfen. Im Jahr 2012 hatte sie aus gesundheitlichen Gründen eine Tournee abgebrochen und das damit begründet, dass sie manisch-depressiv sei und sich sehr unwohl fühle.
Zu ihrem Lied „Nothing Compares 2 U“, das vom Musiker Prince (1958-2016) geschrieben wurde, dürften schon so manche Menschen geheult haben, wenn sie Liebeskummer hatten oder jemanden vermissten, der nicht mehr Teil ihres Lebens war. Auch heute kann man es in solchen Stunden noch gut anhören.
O‘Connor enthüllte einmal, dass Prince ihr deswegen gram war und sie tatsächlich „verprügeln“ wollte. Er hätte sie in sein Haus zitiert und dort mit einem Kissen, in dem ein schwerer Gegenstand war, züchtigen wollte. Sie sei geflohen und er hätte sie verfolgt.
O‘Connor hatte vier Kinder, eines davon verlor sie vor mehr als einem Jahr - ihren damals 17 Jahre alten Sohn. Seinen Verlust soll sie nicht verkraftet haben.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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