Klare Ansage

Generali Open: „Uns war wichtig, Preise zu halten“

Tirol
31.07.2023 08:00

Am Montag startet der Hauptbewerb beim Generali Open in Kitzbühel. Turnier-Geschäftsführer Florian Zinnagl spricht im großen „Krone“-Interview über Absagen von Topstars, Dominic Thiem, seine 450 Helfer und die Zukunft dieses Sandplatz-Turniers.

Krone“: Heuer musste erneut die Nummer eins des Turniers, Robert Bautista Agut, krankheitsbedingt absagen. Ein Déjà-vu? 
Florian Zinnagl: Ja. Im Vorjahr ging es uns gleich. Heuer haben uns sogar vier der Top 5 abgesagt. Das ist extrem ärgerlich, weil wir das nicht kontrollieren können. Mittlerweile entwickelt es sich so, dass die Meldung bei einem Turnier keine Verpflichtung mehr ist, sondern eher als Option behandelt wird. Das darf aber nicht die Idee dahinter sein, wenn sich Spieler für Turniere anmelden. Das haben wir der ATP in einer unmissverständlichen Mail klar kommuniziert.

Beim Turnier bis gestern in Hamburg waren Topstars dabei. Zieht Kitzbühel nicht mehr bei den Top-Spielern? 
Unsere Kalenderwoche ist schwierig. Denn direkt nach uns geht’s bekanntlich nach Kanada samt Belagwechsel. Wir sind somit das letzte Sandplatz-Turnier. Und bei den 1000er-Turnieren winken hohe Preisgelder, die sich kein Spieler entgehen lassen möchte.

Florian Zinnagl, Geschäftsführer des Generali Open, stand am Dach des coolen „Krone“- Trucks Jasmin Steiner (Chefin vom Dienst) und Claus Meinert (Chefredakteur) Rede und Antwort. (Bild: Marco Regensburger)
Florian Zinnagl, Geschäftsführer des Generali Open, stand am Dach des coolen „Krone“- Trucks Jasmin Steiner (Chefin vom Dienst) und Claus Meinert (Chefredakteur) Rede und Antwort.

Liegt es vielleicht daran, dass Kitzbühel den Spielern zu wenig Startgeld bietet? 
Wir nennen das ,Marketing Support’, denn wenn die Spieler hier sind, dürfen wir sie auch für die Bewerbung des Turniers einsetzen. Es hängt vom Charakter des Spielers, von seinem Ranking und vom Management ab, ob er nur wegen dem Geld kommt. Ich möchte aber klar festhalten, dass wir nach der Absage von Bautista Agut andere Spieler erneut kontaktiert und ihnen auch erneut Angebote vorgelegt haben. Dazu zählten etwa Alexander Zverev, Lorenzo Musetti, Matteo Berrettini, Andrei Rublev sowie auch Stan Wawrinka. Diese Option hätten wir definitiv genutzt, doch leider hat bei niemanden von ihnen das Generali Open so richtig in den Kalender gepasst.

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Wir sind zufrieden, was die Nachfrage betrifft. Die Tennisfans sind mittlerweile im Budget mitunter ein wichtiger Teil. Sie tragen das Turnier mit.

GF Florian Zinnagl

„Wir setzen ganz stark auf das Gesamterlebnis“ 
Richten wir den Blick nach vorne: Was erwartet die Besucher heuer in Kitzbühel? 
Wichtig ist, dass wir die Preise weder bei den Tickets noch bei der Gastro verändert haben, sie sind dieselben wie im Vorjahr. Denn uns ist es wichtig, dass das Erlebnis hier bei uns für Familien leistbar ist. Vermeiden möchten wir, dass sie sich abgezockt fühlen. Und wir setzen auch stark auf das Gesamterlebnis. Der Besuch im Village ist kostenlos, dort gibt es bereits viel zu erleben – etwa den neuen, überdachten Playground für Kinder. Am heutigen Kids Day dürfen Kinder bis 14 Jahre gratis ins Stadion, am morgigen „Krone“-Ladies-Day sind die Tickets für die ersten 1000 Frauen kostenlos.

Seid ihr mit dem Ticketverkauf bisher zufrieden? 
Ja, wir haben das Glück, dass wir bereits sehr gut verkauft sind. Wir sind zufrieden, was die Nachfrage betrifft. Die Tennisfans sind mittlerweile im Budget mitunter ein wichtiger Teil. Sie tragen das Turnier mit. Und daher möchten wir ihnen Jahr für Jahr etwas bieten.

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Wir haben rund 450 angemeldete Mitarbeiter, das gesamte Team ist wirklich super, das möchte ich hier ganz klar betonen.

GF Florian Zinnagl

Trägt Dominic Thiem auch zu diesem Erfolg bei? 
Ja, er ist sehr wichtig für uns. Und er ist auch sehr eng mit dem Turnier in Kitzbühel verbunden, wie auch seine Familie. Die Leute schauen ihm gerne zu. Wenn er am Platz steht, merkt man jedes Mal, dass jeder im Publikum das Beste für ihn möchte. Aber auch alle anderen österreichischen Spieler wie etwa Sebastian Ofner sind wichtig für das Turnier.

„Wir sind 450 Mitarbeiter und ein echt tolles Team“ 
Und nehmen auch die Mitarbeiter eine tragende Rolle während der Woche ein? 
Extrem. Wir haben rund 450 angemeldete Mitarbeiter, das gesamte Team ist wirklich super, das möchte ich hier ganz klar betonen.

Was wünschen Sie sich als Geschäftsführer am meisten? 
Eine schöne Turnierwoche ohne Unfälle, idealerweise mit einem sportlichen Ausgang für Österreich.

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