Ortung über GPS

Handy führt Polizei immer öfter zu Fahrraddieben

Tirol
31.07.2023 08:14

Mehr als 16.000 Fahrräder wurden im Vorjahr in Österreich gestohlen, 1200 allein in Tirol. Neue Techniken helfen der Exekutive bei der Aufklärung. Oswin Lechthaler vom Landeskriminalamt Tirol kennt die Vorteile von GPS-Tracking, aber auch die Grenzen dieser Systeme. Nicht immer findet der gestohlene Drahtesel heim, obwohl sein Standort bekannt ist. 

E-Bikes sind teuer – und begehrte Beute. „Im Visier der Täter stehen vor allem Kellerabteile und Garagen. Schlagen Diebe dort zu, fallen ihnen meistens gleich mehrere Räder in die Hände“, berichtet Oswin Lechthaler vom Tiroler Landeskriminalamt über die Strategien der Täter.

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Profi-Banden wissen natürlich, wo die beliebtesten Verstecke der Tracking-Module sind.

Oswin Lechthaler (Bild: Polizei)

Oswin Lechthaler, Landeskriminalamt Tirol

 Profi-Raddiebe mittels GPS-Tracking gefasst
Die potenziellen Opfer haben auch ihre Strategie: Sie statten teure Drahtesel immer öfter mit einem Schutzschirm in Form von GPS-Sendern aus. Damit kann das Rad jederzeit übers Handy geortet werden. „Grundsätzlich eine sehr gute Sache, die wir empfehlen“, sagt Lechthaler, dessen Schwerpunkt Kriminalprävention ist. Mithilfe der neuen Technik werden immer mehr Diebstähle geklärt.

Zuletzt führte die Handy-App eines Geschädigten in Innsbruck die Ermittler zu offensichtlichen Profi-Dieben, bei denen mehrere Räder sichergestellt wurden.

Gauner lernen dazu und kennen die Verstecke 
Die Gauner lernen jedoch dazu. Lechthaler rät davon ab, das Tracking-Modul leicht zugänglich unter dem Sattel oder im Rücklicht zu verstecken: „Das entdeckt ein geschultes Auge schnell.“ Bei teuren Fahrrädern werden GPS-Tracker zum Teil schon fest verbaut. „Das ist die Idealvariante“, meint der Kriminalbeamte. Von Billig-Modellen mit geringer Akku-Laufzeit rät Lechthaler ab. Zu groß ist die Gefahr, dass das Aufladen vergessen werde.

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Es gibt Bestrebungen, auch E-Bikes in das Schengener Informationssystem einzuspeichern.

Oswin Lechthaler, LKA Tirol

Im Ausland wird die Fahndung schwierig
Funktioniert die Technik, haben die Diebe schlechte Karten. Der Kriminalpolizist appelliert, sofort die Polizei zu informieren und nicht selbst auf Verbrecherjagd zu gehen. Zeit ist ein wesentlicher Faktor für die Aufklärungschancen. Profi-Banden bringen ihre Beute zumeist rasch ins Ausland. „Dann wird’s kompliziert, auch wenn wir den Standort des Rades kennen“, räumt Lechthaler ein.

Zwar werde die Exekutive des Landes informiert, die Fahndung gestalte sich über Grenzen hinweg jedoch schwierig. So mancher Geschädigte musste schon hinnehmen, dass er den Standort seines Rades kennt, aber kaum eine Chance auf Rückgabe hat.

Werden E-Bikes bald ins Schengener Informationssystem eingespeichert?
Das könnte sich laut Lechthaler bald ändern. Er spricht vom Plan, E-Bikes im Schengener Informationssystem zu speichern. Bei Autos ist das bereits der Fall. Damit könnte die internationale Fahndung im Schengenraum wesentlich erleichtert werden.

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