Die Meloni-Regierung will die „neue Seidenstraße“ verlassen - und fürchtet Rache aus dem Reich der Mitte.
Groß denken – so lautet das Motto vieler chinesischer Projekte. Auch jenes der „neuen Seidenstraße“, eine gigantische Infrastruktur-Initiative, mit der das Reich der Mitte seinen Großmacht-Status festigen will. Geplant ist der Bau von Eisenbahnlinien, Straßen und Seeverbindungen, am Ende soll ein weit verzweigtes Transport- und Handelsnetz stehen. Bisher wurden Infrastrukturvorhaben im Wert von 900 Milliarden Euro finanziert.
Als einziges großes westliches Industrieland trat Italien 2019 dem Abkommen mit Peking bei. Nun bereitet Rom offiziell den Ausstieg vor. Schon vor ihrem Wahlsieg im vergangenen September hatte die postfaschistische Regierungschefin Giorgia Meloni erklärt, dass sie die umstrittene Initiative nicht weiterverfolgen werde.
Druck aus den USA
Mit ein Grund für das italienische „No“ dürfte aber auch gehöriger Druck aus den USA gewesen sein. Erst vor wenigen Tagen war Meloni zu Besuch bei US-Präsident Joe Biden. Die wachsenden Spannungen zwischen Peking und Washington, sowohl wegen Chinas Nähe zu Russland als auch wegen Chinas Taiwan-Politik, würden es zu riskant machen, sich wirtschaftlich mit der asiatischen Macht zu verbinden, verlautete aus Rom.
Für Italien ist der Rückzug jedoch auch heikel. Bisher gibt es zwar kaum konkrete Projekte, dennoch bestehen in Rom Sorgen vor Vergeltungsmaßnahmen aus China.
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