Nach Teichtmeister

Kinderpornografie: Wieder Anklage in Theaterszene

Österreich
31.07.2023 20:01

Brisant! Dem Linzer Thomas Pekny, Ex-Intendant des deutschen Theaterhauses Komödie im Bayerischen Hof, soll in München der Prozess gemacht werden. Es sind nicht die ersten Vorwürfe gegen den 72-jährigen Österreicher.

Die heimische Kulturbranche kommt nicht zur Ruhe. Seit einem halben Jahr hält die Causa um Ex-Burgschauspieler Florian Teichtmeister die Öffentlichkeit in Atem. Der Prozess gegen den früheren TV-Kommissar, dem Besitz und Herstellung von kinderpornografischem Material zur Last gelegt werden, soll am 5. September in Wien über die Bühne gehen.

Der frühere Theaterchef Thomas Pekny aus Linz ist in Bayern wegen des Abrufens kinderpornografischer Inhalte angeklagt. (Bild: Viennareport)
Der frühere Theaterchef Thomas Pekny aus Linz ist in Bayern wegen des Abrufens kinderpornografischer Inhalte angeklagt.

Linzer im Visier der deutschen Behörden
Jetzt ist ein neuer Fall publik geworden. Wieder geht es um Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger. Und wieder steht ein Künstler aus Österreich im Visier der Behörden. Wie die Staatsanwaltschaft München bestätigt, ist Pekny, Ex-Intendant des traditionsreichen deutschen Theaterhauses Komödie im Bayerischen Hof, mit einer Anklage „wegen des mehrfachen Abrufens kinder- und jugendpornografischer Inhalte“ konfrontiert. Schon im Sommer 2021 stand der gebürtige Linzer vor Gericht, vom Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs wurde der Sohn eines einst vielfach ausgezeichneten österreichischen Schauspielstars und einer bekannten Bühnendarstellerin im Zweifel freigesprochen.

Blick auf die Bühne der Komödie im Bayerischen Hof (Bild: wikipedia.org/Andreas Praefcke)
Blick auf die Bühne der Komödie im Bayerischen Hof

Missbrauchsermittlungen eingestellt
Die Staatsanwaltschaft hatte ihm damals vorgeworfen, am Münchner Oktoberfest alkoholisierte Frauen angesprochen und in sein Theater eingeladen zu haben - wo er sie dann, als sie schliefen, im Intimbereich abgelichtet und missbraucht habe. Obwohl Pekny die Vorwürfe stets vehement bestritten hatte, trat er als Intendant ab.

Amtsgericht München: Noch kein Prozesstermin
Fakt ist: Zuletzt wurde auch noch ein Strafbefehl wegen sexueller Belästigung gegen den 72-jährigen Bühnenbildner rechtskräftig. Ein Strafbefehl ist eine Besonderheit in der deutschen Rechtspraxis, der bei ausgewählten Delikten eine Verurteilung ohne mündliche Hauptverhandlung ermöglicht. Weitere Missbrauchsermittlungen gegen Pekny wurden indes eingestellt. Zur neuen Anklage äußerte sich der Österreicher bislang nicht. Einen Prozesstermin gibt es laut Amtsgericht München noch nicht. Für Pekny gilt die Unschuldsvermutung.

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