Drei Festnahmen
Pakistan: IS bekennt sich zu Selbstmordanschlag
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zum Bombenattentat in Pakistan bekannt. Dabei kamen mindestens 46 Menschen ums Leben, mehr als 150 weitere wurden verletzt. Der Vorfall ereignete sich am Sonntag auf einer politischen Veranstaltung der islamisch-konservativen Partei Jamiat Ulem-e Islam (JUI-F).
Ein Selbstmordattentäter hatte sich mit einer Bombe in die Luft gesprengt. Unter den Toten war etwa ein lokaler Anführer der konservativen Partei, verletzt wurde unter anderem ein Kameramann des Fernsehsenders Geo. „Er wurde in einem äußerst kritischen Zustand in ein Krankenhaus in einer nahe gelegenen Stadt gebracht. Wir sind in Sorge um ihn und seine Familie und beten für seine Genesung“, teilte Geo mit.
Premierminister will Terroristen vernichten
Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif bezeichnete Terroristinnen und Terroristen nach dem Anschlag als „Feinde“. „Wir werden sie vernichten.“ Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Am Montag meldete sich schließlich der Islamische Staat (IS). Der regionale Ableger des IS ist in der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan aktiv. Dort war die Terrormiliz erstmals 2015 auf afghanischem Gebiet aufgetaucht. Seitdem will sie eine „Provinz“ namens „IS-Khorasan“ etablieren.
Wie berichtet, haben Pakistans Sicherheitsbehörden inzwischen drei Verdächtige festgenommen. DNA-Proben des Selbstmordattentäters sollen untersucht werden. Die Behörden hielten es für möglich, dass der IS hinter dem Anschlag steht. Die pakistanischen Taliban (TTP), die einen Konflikt mit der Regierung haben, hatten die Verantwortung zurückgewiesen.
Im Herbst stehen die nächsten Parlamentswahlen in der Atommacht an. Rund um Wahlen verübten Terroristinnen und Terroristen in der Vergangenheit immer wieder schwere Anschläge auf politische Veranstaltungen. In Pakistan wohnen laut Schätzungen mehr als 235,8 Millionen Menschen.
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