„City“-Turm getroffen
Drohnenangriffe auf Charkiw und Moskauer Zentrum
In der Nacht auf Dienstag sind wieder Drohnenattacken gemeldet worden - sowohl aus der Ukraine als auch aus Russland. Die russische Seite griff nach Angaben aus Kiew ein bewohntes Gebiet in der ukrainischen Großstadt Charkiw an und zerstörte dabei zwei Stockwerke eines Studentenwohnheims. Aber auch die russische Hauptstadt Moskau wird weiter von unbemannten Fluggeräten heimgesucht.
Laut dem Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, sind gleich mehrere Drohnen abgeschossen worden. Bürger aus der Stadt Odinzowo in der Oblast Moskau berichten im Netz von Detonationen:
Eine Drohne hat laut Sobjanin dasselbe Hochhaus im Moskauer Geschäftszentrum getroffen, das bereits wenige Stunden zuvor bei einem Angriff beschädigt worden war. Es ist die vierte Drohnenattacke auf die russische Hauptstadt innerhalb von drei Monaten.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium habe es sich um ukrainische Drohnen gehandelt, berichtete die Nachrichtenagentur TASS. Zwei seien über Moskau abgeschossen worden, eine habe die Stadt getroffen. TASS zufolge gab es auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo wegen der Gefahrenlage zeitweilig keine Starts und Landungen. Flüge seien umgeleitet worden. Berichte über Verletzte liegen nicht vor.
Drei Anschläge auf Charkiw
Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, berichtete auf Telegram, dass eine der Drohnen zwei Stockwerke eines Studentenwohnheims zerstört habe. „Ein Feuer ist ausgebrochen und die Rettungskräfte sind vor Ort.“ Bilder in den sozialen Medien zeigten das brennende Dach eines Gebäudes, aus dem Rauch aufsteigt. Er sprach von drei Anschlägen auf die Stadt.
Der Polizeichef der Region, Wolodymyr Tymoschko, sagte, es habe zwei Angriffe in der Nacht gegeben - einen auf die Universität und einen auf das Stadtzentrum. Das Gebäude der Hochschule, das zum Zeitpunkt des Einschlags leer gewesen sei, sei zur Hälfte zerstört worden. Im Stadtzentrum sei eine Person verletzt worden, sagte er dem staatlichen ukrainischen Fernsehsender Suspilne.
Dieser Frieden muss erkämpft werden. Und Russland muss besiegt werden. Sonst gibt es keinen Frieden.
Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Berlin
Warnungen vor Eskalation des Krieges
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, sieht unterdessen weiterhin keine Chance für einen Verhandlungsfrieden mit Russland. „Dieser Frieden muss erkämpft werden. Und Russland muss besiegt werden. Sonst gibt es keinen Frieden“, sagte er den Zeitungen „Rheinische Post“ und „General-Anzeiger“. Russland könne den Krieg schnell beenden, indem es alle seine Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehe - inklusive der Krim. Zugleich warnte Makeiev vor einer Eskalation des Krieges. Auf die Frage nach einem möglichen Einsatz russischer Atomwaffen durch Präsident Wladimir Putin antwortete er: „Wir haben gesehen, dass Putin zu allem bereit ist. Ihm ist alles zuzutrauen.“
Krieg kehrt nach Russland zurück
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kommt es mittlerweile vermehrt in den russischen Grenzregionen zur Ukraine und mit geringerer Intensität auch in anderen Teilen Russlands einschließlich der Hauptstadt Moskau zu kriegerischen Angriffen und Sabotageakten. Für das Land gilt daher eine partielle Reisewarnung. Gewarnt wird vor Reisen in die an die Ukraine angrenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar. Österreicher, die sich derzeit in diesem Gebiet aufhalten, werden dringend ersucht, sich unverzüglich mit der zuständigen österreichischen Vertretungsbehörde bzw. der nächstgelegenen Vertretung eines EU-Mitgliedsstaates in Verbindung zu setzen.
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