Militante Exil-Iraker
So ticken die Koran-Schänder von Schweden
Mit ihren Koran-Schändungen haben zwei Aktivisten in Schweden die islamische Welt in Aufruhr versetzt. Doch wer sind die beiden Männer, die mit ihren Aktionen ein Verbot des Koran in Schweden erreichen wollen?
Vor allem der 37-jährige Salwan Momika ist in den vergangenen Wochen ins Visier der Medien und Ermittler gerückt. Der 37-Jährige stammt aus einer assyrisch-christlichen Familie im Nordirak. Nach Schweden kam er 2018, im April 2021 erhielt er dort Asylstatus und eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre. Eigenen Angaben zufolge ist er Mitglied der rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die derzeit die schwedische Regierung im Parlament unterstützen.
Mitglied einer bewaffneten christlichen Gruppe?
Laut Recherchen mehrerer westlicher Medien, darunter France 24 und der Deutsche Welle, war Momika in seiner Heimat Mitglied einer bewaffneten christlichen Gruppe innerhalb der schiitischen Imam-Ali-Brigaden, denen unter anderem Kriegsverbrechen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat vorgeworfen werden. Ein interner Machtkampf mit einem anderen militanten irakischen Christen soll schließlich zu Momikas Ausreise und Asylantrag in Schweden geführt haben. Der Exil-Iraker bezeichnete diese Informationen gegenüber dem schwedischen Sender SVT als „von der irakischen Regierung verbreitete Lügen“.
Verliert Aktivist Asylstatus?
Sollten sich die Informationen als wahr herausstellen, könnte das auch zur Aufhebung von Momikas Asylstatus führen. Sich selbst bezeichnet der Aktivist als „Atheist, aufgeklärter Politiker, Denker und Autor“. Laut einem Bericht des Deutsche-Welle-Ablegers qantara.de haben Momikas Koran-Demonstrationen seine im Irak gebliebene Familie und die dortige christliche Minderheit als Ganzes verstärkt in Bedrängnis gebracht. Demselben Bericht zufolge hat der Irak mittlerweile einen Auslieferungsantrag für Momika an Schweden gestellt.
Helfer ist schwedischer Staatsbürger
Salwan Najem hat ebenfalls irakische Wurzeln und ist bisher lediglich als Helfer Momikas in Erscheinung getreten. In seinem Namen erfolgten die Anträge an die Polizei um Genehmigung für die Demonstrationen, bei denen am 29. Juni sowie am 20. und 31. Juli Korane angezündet, beziehungsweise auf andere Weise geschändet und verunglimpft wurden. Najem kam bereits im Jahr 1998 nach Schweden und ist seit 2005 auch schwedischer Staatsbürger. Gegen ihn wird ebenfalls wegen Volksverhetzung ermittelt.
Obwohl Schweden, gemeinsam mit Dänemark, derzeit nach Möglichkeiten sucht, Koran-Verunglimpfungen in Zukunft rechtlich zu unterbinden, ist vorerst mit weiteren Aktionen Momikas und Najems zu rechnen. Momika hat in Interviews mehrfach betont, weiter Korane anzünden zu wollen.
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