Private Sorgen
Molche durchkreuzen Boris Johnsons Pool-Pläne
Als britischer Premierminister schimpfte Boris Johnson, dass Molche den Bau wichtiger Infrastruktur behinderten. Nun bereiten ihm die geschützten Tiere private Sorgen: Johnsons Pool-Pläne bedrohen die örtliche Population des Nördlichen Kammermolchs.
Das berichtete die Zeitung „Telegraph“ am Dienstag. Der 59-Jährige wolle auf seinem Anwesen in der Grafschaft Oxfordshire einen neuen Swimmingpool bauen lassen. Auf der Fläche befinden sich aber ein Teich und ein Wassergraben, die weniger als 250 Meter von der Position des geplanten Pools entfernt sind. Es bestehe eine „begründete Wahrscheinlichkeit“, dass Kammermolche betroffen sein könnten, heißt es in dem Bericht.
Diese Tiere sind in Großbritannien geschützt. Um dennoch zu seinem Pool zu kommen, müsste Johnson vermutlich alle Molche in dem betroffenen Gebiet umsiedeln oder gleich einen neuen Lebensraum für die Tiere auf seinem fünf Hektar großen Anwesen schaffen.
Beklagte sich vor drei Jahren über Tiere
Ironischerweise hatte Johnson im Juli 2020 über die Tiere geklagt. „Verzögerungen durch die Molchzählung sind eine massive Belastung für die Produktivität und den Wohlstand dieses Landes“, sagte er damals. „Für Kammermolche überall dürfte sich das wie eine Rache anfühlen“, kommentierte die Zeitung.
Die Tiere sollen aber nicht das einzige Hindernis für den Bau des Pools sein. Das Anwesen könnte zudem an der Stelle einer Burg aus dem 12. Jahrhundert stehen. Deshalb hat die örtliche Archäologiebehörde Einspruch eingelegt. Die Entscheidung darüber soll am 14. August fallen.
Johnson wohnt mit Ehefrau Carrie und den drei gemeinsamen Kindern seit einigen Monaten in dem denkmalgeschützten Herrenhaus Brightwell Manor, das er für mehrere Millionen Pfund erworben hatte.
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