Nicht nur Touristen schätzen das Freizeitangebot in der Stadt, auch die Wiener selbst - das zeigt eine Umfrage. Einige verzichten auf eine Fernreise und machen Urlaub auf Balkonien.
Warum das Geld für teure Flugtickets aus dem Fenster werfen und bei 40 Grad im Süden schwitzen, wenn man es sich auch daheim schön machen kann? Das haben sich wohl einige heuer gedacht und setzen auf „Staycation“, Urlaub in der eigenen Stadt. Das zeigt jetzt eine aktuelle Studie der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit der KMU Forschung Austria. Befragt wurden dafür 511 Wiener ab 18 Jahren.
Herausgekommen ist, dass 28 Prozent der Befragten in diesem Sommer keinen Urlaub mit mindestens zwei Übernachtungen außerhalb der Bundeshauptstadt verbringen. Das hat drei Gründe, erklärt Tourismusobmann der WKW Markus Grießler. Zum einen sind die gestiegenen Kosten Schuld, vor allem bei Flugtickets muss tief in die Tasche gegriffen werden. Auch eine gewisse Zukunftssorge veranlasst manche bei den Ausgaben zu bremsen. Der dritte Grund ist erfreulich: Die Wiener sehen ihre Heimat verstärkt auch als Freizeitoase an.
Wien als pulsierende Metropole ist nicht nur für Touristen in lohnendes Urlaubsziel, sondern auch für die Wiener selbst. Sie schätzen das große Angebot an Freizeitaktivitäten.
Tourismusobmann in der Wirtschaftskammer Wien Markus Grießler
Bild: Groh Klemens
Zwei Drittel der Wiener liegen gerne auf der Couch
Auffallend ist dabei, dass 65 Prozent „Zeit in den eigenen vier Wänden“ als eine der Lieblings-Freizeitbeschäftigungen angeben. „In der Corona-Zeit haben es sich die Wiener daheim schön gemacht, das nützen sie weiterhin aus“, sagt Grießler. Heißt aber nicht, dass immer daheim gekocht wird. Kulinarik und Essen stehen weit oben auf der Liste. Gefolgt von Parks und Gärten, Wandern und Schanigartenbesuche. Für 38 Prozent gehören Strand- und Freibäder zu den bevorzugten Freizeitorten.
Daneben kommt auch Bewegung nicht zu kurz. Ein Viertel der Wiener geben an, in ihrer Freizeit Sport zu betreiben. Auch das kulturelle Angebot wird gern genützt, dazu zählen Kinoabende, Museums- und Heurigenbesuche. „Generell zeigen sich die Wiener mit dem Freizeitangebot der Stadt sehr zufrieden“, so der Spartenobmann. Und was fehlt den Städtern? Einige wünschen sich mehr Schwimmbäder (und generell Abkühlmöglichkeiten), Golfplätze und mehr Veranstaltungen. Andere beklagen die Kosten, die sie von einer Teilnahme abhalten.
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