Ein waschechter Indianer tauchte aus den Fluten des großen Stroms bei Hainburg im Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ) auf. Entdeckt und geborgen wurde die rare „Linde“-Figur von einem passionierten Angler.
„Ein freundlicher Geselle war das nicht. Denn es handelt sich bei meinem Fund um Avat-kuts, den blutgierigen Comanchen-Häuptling aus Karl Mays Romanen. Aus dem Indianischen übersetzt heißt das in etwa ,Weißer Büffel‘ - was ja noch harmlos klingt“, schmunzelt Michael Winter angesichts des seltsamen Gesellen, der „irgendwo im Wilden Westen“ einem Packerl Linde Kaffee entsprungen war und nun auf verschlungenen Wegen am Donauufer bei Hainburg angeschwemmt wurde. Winter entdeckte das erstaunlich gut erhaltene „Linde“-Manderl bei einer ganz persönlichen Müllsammelaktion.
Spielzeug im Kaffee versteckt
Zur Historie der einst von Kindern, die mittlerweile längst Erwachsene sind, so begehrten Figuren: In der Nachkriegszeit war Spielzeug rar, und daher wurde die Geschäftsidee geboren, dem Malzkaffee Spielzeug beizufügen, um so neue Kunden zu gewinnen. Die beliebten Sammelobjekte waren aber nur in Paketen für den österreichischen Markt zu finden. Ende 1973 wurde die Firma dann von Nestlé übernommen, und die Ära der detailreich gestalteten Cowboys, Indianer und Tiere aus Plastik war vorbei.
Nun hat der passionierte Petrijünger aus Bruck an der Leitha seinen Häuptling als einsamen „Wächter der Donau“ auf einem Kieselstein aufgestellt. Auf dass er lange auf die Wellen spähe ...
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