Förderungen für die Kurzarbeit, den Gastronomiebetrieben wurden teils bis zu 80 Prozent des Umsatzes ersetzt - in der Pandemie regierte in puncto Förderungen das Gießkannen-Prinzip. „Zulieferer schauten aber voll durch die Finger“, sagt der Klaus Luger. Den Linzer Bürgermeister macht die Millionen-Pleite des Großhändlers Mathy betroffen.
Obst, Gemüse, Kräuter, Trockenfrüchte wie Datteln, Kaffee und Tofu - für all das steht die Mathy GmbH, die sich als Großhändler einen Namen machte. Der Familienbetrieb, gegründet 1955, ist eine Linzer Institution und wird nun für immer schließen. Grund: ein laut Konkursantrag rund 4,8 Millionen € hoher Schuldenberg, der 25 Mitarbeiter und 100 Gläubiger mitreißt.
Für die „Grüne Mitte“ Platz gemacht
Die Insolvenz bei Mathy ist eine von 275 Firmenpleiten, die es heuer schon in Oberösterreich gab. Für Klaus Luger ist es eine, die ihn betroffen macht. „Ich kenne die Familie schon seit Volksschulzeiten“, erzählt der Linzer Bürgermeister. Mit Josef Mathy, der mit Andreas Mathy die Geschäfte des Großhändlers führt, ging Luger in dieselbe Klasse. Als Planungsstadtrat bewegte er die Firma dazu, vom früheren Frachtenbahnhofareal abzusiedeln - gegen eine Ablöse. Dort wurde dann das Projekt Grüne Mitte realisiert.
„Sie waren dann sogar schneller weg als fixiert“, denkt Luger an die Zeit zurück, als der Betrieb in den Südpark nach Linz-Pichling zog, wo Mathy seine Markthalle und eine Bananenreiferei hat. Beim Händler war Druck allgegenwärtig, weil die Ware verderblich ist und man von Lieferketten abhängt. Die coronabedingten Gastronomie-Schließungen in Kombination mit höheren Kosten bedeuten nun das Ende.
„Zulieferer haben voll durch die Finger geschaut“
Luger nachdenklich: „Die Sicherungsmaßnahmen der Regierung waren nicht treffsicher. Die Gastronomie hat bis zu 80 Prozent des Umsatzes ersetzt bekommen. Die Zulieferer haben aber voll durch die Finger geschaut.“
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