Wer tut denn bloß so was? Irgendjemand dürfte sich durch die in einer Atelierauslage in Linz-Urfahr ausgestellte Totenmaske von Anton Bruckner so gestört gefühlt haben, dass er zur Spraydose griff und die Glasscheibe beschmierte. Künstler und Komponist Peter Androsch wundert sich, wie das Konterfei seines berühmten Kollegen immer noch so viele Emotionen auslösen kann.
Im kommenden Jahr jährt sich der Geburtstag des oberösterreichischen Komponisten Anton Bruckner zum zweihundertsten Mal. 2024 wurde daher bekanntlich zum „Brucknerjahr“ ausgerufen. Irgendjemand dürfte mit dem honorigen Musiker – oder zumindest mit dessen Totenmaske – jedoch keine Freude haben: Noch Unbekannte übersprühten das Schaufenster eines Ateliers in Linz-Urfahr, hinter dem eine Maske des toten Komponisten hervorschaute.
„War gezielte Attacke“
Es muss eine gezielte Attacke gewesen sein, beschädigt ist nur jene Stelle, über die Anton Bruckners Konterfei zu sehen war. Der Besitzer, der Linzer Künstler Peter Androsch, entdeckte den Sachschaden selbst: „Da sehen Sie, welche Sprengkraft der alte Toni noch immer hat“, meint der Künstler zur „Krone“.
Wobei sich Androsch nicht sicher ist, ob die Täter wussten, wessen Gesicht sie übersprühten: „Vielleicht gibt es Leute, die die Totenmaske gestört hat, vielleicht haben sich Kinder davor gefürchtet.“ Für den Künstler ist sie jedenfalls „eine schöne Tradition, um an jemanden zu denken und sich ein Bild von ihm zu machen.“
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