Asylunterkünfte

Kritik an „schwimmender Todesfalle“ in England

Ausland
02.08.2023 12:24

Die britische Regierung steht bei der Unterbringung von Migrantinnen und Migranten vor erheblichen Platzproblemen. Auch deshalb will sie Tausende Asylsuchende auf mehreren Lastkähnen unterbringen. Doch die Feuerwehrgewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe und spricht im Fall eines dreistöckigen Kahns von einer „Todesfalle“.

Konkret geht es um die Bibby Stockholm, das in Südengland ankert. Nach den Plänen der Regierung in London sollen dort 500 Menschen untergebracht werden. Der Einzug war für Dienstag vorgesehen, verzögert sich aber - Medien zufolge wegen Sorge um die Sicherheit an Bord im Falle eines Brandes. Der Regierung von Premier Rishi Sunak wurde vorgeworfen, sie gefährde das Leben von Menschen, die vor Not und Krieg geflohen seien. Die Rede war von einem „schwimmenden Grenfell“ - ein Verweis auf den verheerenden Brand 2017 im Londoner Sozialbau Grenfell Tower, bei dem 72 Menschen gestorben waren.

Kahn bereits in Deutschland als Unterkunft genutzt
Kabinettsmitglied Grant Shapps wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück und betonte: „Es wird sicherlich keine Todesfalle sein. Um ganz sicherzugehen, würden derzeit letzte Kontrollen durchgeführt. Der konservative Politiker verwies darauf, dass auch Deutschland die Bibby Stockholm einst für Migranten genutzt habe. Die Stadt Hamburg hatte Mitte der 1990er-Jahre auf dem Boot Asylsuchende und Obdachlose untergebracht.

Laut Regierung finden die letzten Kontrollen auf der Bibby Stockholm statt. (Bild: AP)
Laut Regierung finden die letzten Kontrollen auf der Bibby Stockholm statt.

Wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise meldete, könnte es nun in der kommenden Woche so weit sein. Am Mittwoch wurden Lebensmittel auf den Lastkahn mit aufgesetzten Wohnblöcken gebracht.

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