Kriminelle in OÖ aktiv

60 Anzeigen wegen Betrugsanrufen in nur zwei Tagen

Vorsicht: Derzeit scheinen Telefonbetrüger vor allem im Großraum Linz äußerst aktiv zu sein. 50 bis 60 Anzeigen gingen in den vergangenen beiden Tagen bei der Polizei ein. Die Dunkelziffer düfte noch viel höher sein. Zumindest einmal hatten die Kriminellen Erfolg: Eine Geschäftsfrau verlor durch den Trick 250.000 Euro.

Seit Tagen gibt es im Linzer Großraum wieder eine richtige Welle von Schockanrufen. Kautionsbetrüger gegen sich als Polizisten aus und versuchen ihre Opfer so sehr unter Druck zu setzen, dass sie ihnen möglichst viel Geld aushändigen, um angeblich in Haft geratene Angehörige auslösen zu können. Alleine am Montag und Dienstag gab es 50 bis 60 solcher Anrufe, die auch bei der Polizei angezeigt wurden.

Dunkelziffer noch höher
„Tatsächlich dürfte es sich dabei aber nur um die Spitze des Eisbergs handeln. Die Dunkelziffer ist sicher viel höher, weil die meisten Leute, die nicht auf diesen Trick hereinfallen, gar nicht Anzeige erstatten“, sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung beim LKA.

Übergabe mitten in der Stadt
Besonders schlimm hat es diesmal, wie berichtet, eine 55-jährige Linzer Geschäftsfrau erwischt. Eine Anruferin gaukelte ihr vor, dass ihr Lebensgefährte im Oberen Mühlviertel in Grenznähe einen tödlichen Unfall verursacht habe und nun in Untersuchungshaft genommen worden sei. Die Linzerin ließ sich in dem zweistündigen Dauertelefonat dazu überreden, mit zwei Köfferchen in die Bethlehemstraße mitten im Linzer Stadtzentrum zu fahren und dort einem Abholer 200.000 Euro in bar sowie einen Goldbarren und mehrere Münzen zu übergeben. Es war der „Notgroschen“ der Frau.