Bei einem Forstgipfel in Innsbruck wird am Donnerstag über die teure und aufwendige Aufarbeitung beraten, die nach Gewittern mit Stürmen nötig ist. Die Zeit drängt, denn der Borkenkäfer liegt auf der Lauer. Im Vorfeld machte sich Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) in Naviser Windwurfgebiet ein Bild.
Meist war es bestes Bauholz – doch nach Gewittern mit Stürmen sind rund 600.000 Festmeter in Tirols Wäldern oft nur mehr zum Einheizen brauchbar. Das Schadholz muss nun aufgearbeitet werden, umgerechnet 20.000 Lkw-Fuhren (samt Anhänger) sind notwendig. Landwirtschaftsminister Totschnig war am Mittwoch in Navis, im ganzen Tal fielen rund 5500 Festmeter Holz dem Wind zum Opfer. „Insgesamt beträgt der Schaden etwa die Hälfte des jährlich üblichen Einschlages“, verdeutlichte Totschnig die Dimension. Er nimmt heute mit Tirols Politspitze am kurzfristig einberufenen Forstgipfel in Innsbruck teil. Hauptthema: Wie bringt man das Schadholz aus den Wäldern, bevor der Borkenkäfer zuschlägt?
Förderung für die Aufarbeitung
„Wir müssen schnell aktiv werden, das Holz liegenzulassen ist keine Option“, mahnte Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger mit Blick auf die wie Streichhölzer geknickten Bäume in Navis. Vom Gipfel erwartet er eine Förderung für betroffene Waldbesitzer. „Ein gewisser Betrag pro Festmeter, je nach Schwierigkeit der Bringung“, präzisiert Hechenberger. Den Geschädigten rät er vorerst, sich an den örtlichen Waldaufseher zu wenden. Weitere Details zur Koordination mit Transportfirmen und Sägewerken usw. soll der heutige Forstgipfel bringen.
Bei der Aufarbeitung erwarte ich einen gewissen Betrag pro Festmeter, je nach Schwierigkeit der Bringung
Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger
Der örtliche Bürgermeister Lukas Peer bzw. die Agrargemeinschaft mit 140 Mitgliedern hat bei der Aufarbeitung mit Problemen zu kämpfen: „Vor September bekommen wir offenbar keine Firma für die notwendigen Seilarbeiten.“ Unterdessen fordern die Tiroler Grünen, das Bundesheer für diese Arbeiten einzusetzen. Der Minister äußerte sich dazu nicht konkret, er verwies auf den Forstgipfel.
1100 Einsätze: „Es braucht die Stärke der Feuerwehr“
Personell besser geht es da den Tiroler Feuerwehren, die an den Sturmtagen mit ihren 33.000 Männern und Frauen parat standen und zu 1100 Einsätzen ausrückten. „Da sah man wieder, dass es diese Personalstärke im Ernstfall braucht“, betonte Unterladstätter.
Wie kann man derartige Wetterereignisse noch besser vorhersagen? Sicherheits-Landesrätin Astrid Mair (ÖVP) setzt sich für die Reaktivierung des Wetterradars an der Valluga am Arlberg ein. Die Anlage wurde bekanntlich 2017 durch einen Blitzschlag außer Gefecht gesetzt. „Damit können die Prognosen noch treffsicherer werden“, sagte Mair.
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