Die gefährlichen Anschläge auf Zugverbindung nach Mariazell (Niederösterreich) wurden nun geklärt. Ein 32-Jähriger konnte nach einer Brandstiftung im Haus des Vaters ausgeforscht werden. Im Zuge des Aufenthalts randalierte der psychisch kranke Patient dann im Spital. Die angeordnete Hausdurchsuchung führte die Ermittler dann zu dem Bahn-Saboteur.
Militärisch getarnt streifte der Verdächtige nachts die Schienenstränge der Mariazellerbahn entlang. Seinen ersten Anschlag verübte der 32-Jährige im Frühsommer in einem toten Überwachungswinkel nahe dem Bahnhof Hofstetten-Grünau, wo er einen Winkelschleifer zückte und zweimal die Rückhalteeinrichtungen eines Hochspannungsmastes durchsägte.
„Himmelstreppe“ verfing sich in 7000-Volt-Leitung
Trotz intensivster Ermittlungen und Beobachtungen eines Anrainers tappten die Fahnder im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Offenbar dadurch ermutigt, schlug der Vermummte neuerlich und diesmal noch gefährlicher zu. Denn der junge Niederösterreicher hatte jenes Stahlseil gekappt, auf dem die Gegengewichte der Hochspannungsleitung montiert waren. Das 7000 Volt führende Kabel hing bei Hofstetten in der Folge durch. Prompt verfing sich morgens ein in Richtung St. Pölten fahrender Triebwagen der „Himmelstreppe“. Die Garnitur kam abrupt und ruckelnd zum Stillstand. Dass es zu keinen Stromschlägen mit Verletzten oder Toten kam, wird von Experten als „glücklicher Zufall“ beschrieben.
Gott sei Dank wurde der Mann gefasst. Denn sonst wäre vielleicht noch ein Unglück geschehen. Beim Einsteigen in den Zug hatte ich zuletzt doch ein mulmiges Gefühl.
Ein regelmäßiger Mariazellerbahn-Pendler aus Weinburg im Bezirk St. Pölten
Dem „Phantom“ gelang es neuerlich, unerkannt zu entwischen. Doch Tage später ließ sich der Verdächtige im St. Pöltener Spital eine Brandwunde behandeln. Diese hatte er sich beim Versuch, das Haus seines Vaters abzufackeln, zugezogen. Im Zuge des Aufenthalts in der Klinik randalierte der psychisch kranke Patient und zertrümmerte Türen und Kästen. Einschreitende Polizisten wurden mit dem Umbringen bedroht! Die angeordnete Hausdurchsuchung – ein Volltreffer! Unter den Sachen fand sich das militärische Tarnnetz.
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