Wirbel in Washington

„Schütze“ im Kapitol: Polizei geht von Scherz aus

Ausland
02.08.2023 21:48

Helle Aufregung in Washington: Kurz nach 15 Uhr (Ortszeit) gingen am Mittwoch Meldungen über einen bewaffneten Mann im Kapitol um die Welt. Die Polizei sprach von Berichten über einen „aktiven Schützen“, Personen sollten sich in ihren Büros verbarrikadieren. Nicht einmal eine halbe Stunde später sah die Lage ganz anders aus.

Man gehe davon aus, dass es sich um einen falschen Alarm gehandelt habe, hieß es plötzlich von der Polizei. Bewaffneter wurde jedenfalls keiner gefunden. In einem Notruf hatte es ursprünglich geheißen, es befinde sich ein „aktiver Schütze“ im Gebäude. Dabei dürfte es sich um einen Scherzanruf gehandelt haben. Es habe auch keine Verletzten gegeben.

„Situation psychischer Gesundheit“
Der US-Sender Fox News berichtete zwischenzeitlich unter Berufung auf die Einsatzkräfte, dass es sich nicht um einen aktiven Schützen gehandelt habe, sondern um eine „Situation psychischer Gesundheit“.

Polizeikräfte vor dem Gebäude (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Polizeikräfte vor dem Gebäude

Das Kapitol verfügt über eigene Polizeikräfte. Diese waren durch den Notruf alarmiert worden. Einem Fox-Reporter zufolge wurde ein Verwaltungsgebäude des Senats evakuiert. Abgeordnete und Senatoren dürften sich derzeit nicht im Kapitol aufhalten, befinden sich die beiden Parlamentskammern doch in Sommerpause.

Menschen verlassen das Kapitol unter Polizeiaufgebot. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Menschen verlassen das Kapitol unter Polizeiaufgebot.

Dunkle Erinnerungen an Kapitolsturm
Der Vorfall ereignete sich just einen Tag nach der Anklageerhebung gegen Ex-US-Präsident Donald Trump wegen des Sturms seiner Anhänger auf das Kapitol vor zweieinhalb Jahren. Ein von Trump aufgehetzter Mob hatte am 6. Jänner 2021 das Gebäude gestürmt, in dem der Wahlsieg seines demokratischen Widersachers Joe Biden beurkundet werden sollte. Erst nach Stunden konnten die der Menge heillos unterlegenen Polizeikräfte die Lage unter Kontrolle bringen, fünf Menschen starben bei dem Aufstand.

Ex-Präsident Trump soll nun für seine Rolle beim Kapitolsturm zur Rechenschaft gezogen werden. Für Donnerstag ist vor einem US-Bundesgericht in Washington eine Anhörung geplant, bei der die Anklageschrift gegen ihn verlesen werden soll.

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