Erhöht den Blutdruck

Studie: Es gibt keinen „gesunden Alkoholkonsum“

Wissenschaft
03.08.2023 09:09

Eine eben erst in den USA erschienene italienische Studie widerlegt den angeblich die Blutgefäße „entspannenden“ Effekt von Alkohol. Selbst geringe konsumierte Mengen können eine Hypertonie (Bluthochdruck) fördern. Auch das berühmt-berüchtigte „eine Achterl in Ehren pro Tag“ erhöht ihn bereits.

Marco Vinceti von der Universität Modena und seine Koautoren haben die Daten aus sieben Studien aus den USA, Korea mit insgesamt 19.548 Probanden und einer mittleren Beobachtungszeit von 5,3 Jahren noch einmal genau analysiert. Dabei ging es um den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Blutdruck.

Laut den Wissenschaftlern, die die Ergebnisse ihrer Metaanalyse in der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift „Hypertension“ („Bluthochdruck“) der American Heart Association veröffentlicht haben, gibt es de facto keinen „gesunden“ Alkoholkonsum, was den Blutdruck angeht.

Korrelation zwischen Alkoholkonsum und Blutdruck
„Wir haben eine geradewegs lineare positive Korrelation zwischen dem Alkoholkonsum und dem systolischen und dem diastolische Blutdruck (oberer bzw. unterer Wert in der Pump- bzw. in der Ruhephase des Herzens; Anm.) registriert. Es gibt keinen Hinweis auf einen Schwellenwert“, schrieben die Forscher.

„Insgesamt war der systolische Blutdruckwert um 1,25 mmHg höher bei einem täglichen Konsum von zwölf Gramm Alkohol (ein kleines Bier oder ein Achtel Wein; Anm.). Bei 48 Gramm Alkohol (vier sogenannte Standardgetränke; Anm.) pro Tag waren es 4,9 mmHg mehr“, berichten die Forscher. Der diastolische Wert erhöhe sich schon bei zwölf Gramm Alkohol pro Tag um 1,14 mmHg, bei 48 Gramm um 3,1 mmHg.

Auch kleine Unterschiede machen etwas aus
Eine Subgruppenanalyse nach dem Geschlecht hätte für Männer und Frauen beim systolischen Blutdruck das gleiche Ergebnis gebracht, schrieben die Forscher, ebenso bei den Männern für den diastolischen Blutdruck. Nur bei Frauen sank der diastolische Wert bei geringem Alkoholkonsum etwas ab, um mit höherem Konsum dann anzusteigen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass jede Blutdrucksteigerung mit einem größeren Herz-Kreislauf-Risiko einhergeht. Auch kleine Unterschiede machen etwas aus.

Optimal wäre ein Blutdruck von weniger als 120 mmHg systolisch (oberer Wert/Pumphase des Herzens) und weniger als 80 mmHg diastolisch (unterer Wert/Ruhephase des Herzens). Als normal werden 120 bis 129 mmHg und 80 bis 84 mmHg bezeichnet. 130 bis 139 und/oder 85 bis 89 mmHg gelten als „hochnormal“.

Eine Hypertonie ersten Grades liegt bei 140 bis 159 mmHg und/oder 85 bis 89 mmHg vor. 160 bis 179 mmHg und/oder 100 bis 109 mmHg bedeuten eine Hypertonie zweiten Grades sowie mehr als 180 mmHg und/oder mehr als 110 mm (diastolisch) dann einen Bluthochdruck dritten Grades.

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