14 Tage unterwegs

Migranten überquerten Atlantik auf Schiffsruder

Ausland
03.08.2023 10:36

Vier Nigerianer sind als Blinde Passagiere 5600 Kilometer auf einem Frachtschiff mitgereist - die Migranten überlebten die gefährliche Atlantiküberquerung nach Brasilien auf einem Schiffsruder. Eigentlich wollten die Männer ganz woanders hin.

„Es war eine schreckliche Erfahrung für mich“, erklärte der 38-jährige Thankgod Opemipo Matthew Yeye laut der Nachrichtenagentur Reuters, als er mit seinen drei Reisekumpanen von der brasilianischen Polizei gerettet worden war. Die Flüchtlinge waren auf der schmalen Oberkante des Ruderblattes des Frachtschiffs Ken Wave über den Atlantik gereist. „An Bord ist es nicht einfach. Ich habe gezittert, große Angst. Aber ich bin hier“, so Yeye.

(Bild: AFP)

„Große Fische wie Wale und Haie beim Schiffsheck
Die vier waren Ende Juni in Lagos an Bord gekommen. Aus Angst, vor der Schiffscrew entdeckt zu werden, verhielten sie sich äußerst still. „Wenn sie dich erwischen, werfen sie dich vielleicht ins Wasser“, erklärte der Blinde Passagier seine Befürchtungen in einem Interview. „Also haben wir uns dazu angehalten, niemals Lärm zu machen.“ Als er nach unten ins Meer schaute, habe er „große Fische wie Wale und Haie“ gesehen, berichtete Yeye.

Atlantiküberquerung war Schock für Migranten
Als sie von den Beamten aufgegriffen wurden, waren sie erleichtert, aber anschließend auch enttäuscht. Denn die Nigerianer wollten eigentlich nach Europa. Sie waren schockiert, als sie erfuhren, dass sie tatsächlich auf der anderen Seite des Atlantiks, in Brasilien, gelandet waren. Zwei der Männer wurden inzwischen auf ihren Antrag hin nach Nigeria zurückgeschickt, während Yeye und ein weiterer Flüchtling Asyl beantragen konnten.

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