Vor vier Wochen ist in Bartholomäberg ein Schaf gerissen worden. Anhand der Bissspuren war ursprünglich ein Luchs verdächtigt worden, doch ein durchgeführter DNA-Test kam zu einem anderen Ergebnis: Es war ein Wolf.
Das war aber nicht die einzige Überraschung, denn aus der Genanalyse konnte noch mehr abgeleitet werden: Der Wolf soll von der dinarischen Population abstammen, er hat also eine mehr als tausend Kilometer lange Wanderung hinter sich. Das vermutlich nicht sehr große Jungtier dürfte zwar schon längst weitergezogen sein, die Aufregung im Ländle ist aber dennoch groß - nicht zuletzt deshalb, weil das Schaf im Siedlungsgebiet gerissen worden ist. Dass der große Beutegreifer dem Menschen so nahe komme, sei „völlig inakzeptabel“, ließ der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) via „Vorarlberger Nachrichten“ vermelden. Für derartige Fälle brauche es „zusätzliche Möglichkeiten und Mittel“. Gantner betonte, dass er einen Bescheid zum Abschuss des Wolfes erlassen hätte, läge der Vorfall nicht schon so lange zurück. Er appellierte an die Nutztierhalter, in Zukunft alle Risse umgehend zu melden. Denn dann könne der Wildbiologe das Tier ohne Zeitverlust begutachten, „und man muss für die Erlassung eines Bescheids bei Bedarf nicht warten, bis ein DNA-Ergebnis vorliegt“.
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