Auf Intensivstation

Keine Tetanus-Impfung: Bub (13) kämpft mit dem Tod

Oberösterreich
03.08.2023 10:57

Mit einem besonders tragischen Fall haben die Ärzte am Linzer Uniklinikum zu kämpfen. Ein erst 13-jähriger Bub liegt auf der Intensivstation - wegen einer Tetanuserkrankung. Dabei würde es dagegen eine Impfung geben.

Seit etwa einer Woche liegt der 13-Jährige nun auf der Intensivstation des Kepler Uniklinikum. Er klagte über massive, unwillkürliche und schmerzhafte Muskelkrämpfe. Ausgelöst durch eine Tetanus-Erkrankung, auch als Wundstarrkrampf bekannt. Offenbar wurde bei dem Bub vergessen, die Impfung aufzufrischen. „Auslöser ist das Gift eines Bakteriums, das über Wunden, auch wenn es nur kleinste Bagatellverletzungen sind, in den Körper eindringt“, so der KUK in einer Aussendung.

Fataler Irrtum
Die Umstände der Erkrankung sind nicht minder tragisch. Der Bub hatte sich vor einer Woche am Schienbein verletzt. „Bei der Wundversorgung gab ein Verwandter an, dass er sicher sei, dass er Tetanus geimpft sei. Das stellte sich nachher als Fehlinformation heraus“, erzählt Biebl. Wäre der Bub noch im Krankenhaus geimpft worden, hätte man die schwere Erkrankung verhindern können. „Ich appelliere deshalb an alle, wenn man nicht weiß, ob der Impfschutz gegeben ist, soll man das sagen. Dann wird im Krankenhaus geimpft“, so Biebl zur „Krone“.

Wundstarrkrampf

Wundstarrkrampf wird durch Gifte (=Toxin) des Bakteriums Clostridium tetani ausgelöst. Mögliche Infektionsquellen sind Staub, Erde und Ausscheidungen von Tieren (z.B. Pferde, Hunde). Eintrittsstelle für den Erreger sind Verletzungen und Wunden, auch kleinste Verletzungen durch Holzsplitter oder Dornen, welche häufig unbemerkt bleiben, kommen dafür infrage. Das vom Erreger gebildete Gift wandert entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Dann kommt es zu Muskelversteifungen, vor allem im Bereich von Nacken- und Kaumuskulatur. Später tritt eine anfallsartige Starre des ganzen Körpers ein. (Quelle: Kepler Universitätsklinikum) 

Impfschutz überprüfen
„Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und die Impfung gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Die Tetanusimpfung ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach Impfung bis zum 12. Lebensmonat geimpft. Im Schulalter wird die Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) wiederholt. Danach ist bis zum 60. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Auffrischung nötig“,
 appelliert Biebl, den Impfschutz immer im Auge zu behalten.

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