Schlimmer Verdacht

Werden aus Katzen im Burgenland Schlüsselanhänger?

Tierecke
10.01.2012 13:43
Gänsehaut-Nachricht für alle Tierliebhaber: Seit Monaten verschwinden im Burgenland auf mysteriöse Art und Weise Dutzende Katzen, bislang tauchten nicht einmal ihre Kadaver auf. Jetzt der schreckliche Verdacht: Bastelt ein Irrer aus den Vierbeinern Schlüsselanhänger – und verkauft sie auf Flohmärkten?

"Jeden Tag melden sich bis zu vier Besitzer bei mir, die ihre Vierbeiner ebenfalls plötzlich vermissen", erklärt Tierärztin Charlotte Klement. Güssing, St. Michael und Rauchwart – das "Katzen-Bermudadreieck", in dem eine Mieze nach der anderen verschwindet. 

Klement: "Bei mir ging bereits die Warnung ein, dass auf Flohmärkten Katzenfelle verkauft werden." Angeblich wirken sie gegen Rheuma und andere Beschwerden. Auch als Schlüsselanhänger und Matratzenfüllungen sollen die armen Samtpfoten "verwertet" werden. Was viele nicht wissen: Alleine der Besitz solcher Decken ist verboten. Die "Vier Pfoten" setzten nun sogar eine Belohnung auf den "Catnapper" aus.

"Heute ist es unwahrscheinlich, dass Katzen für Tierversuche oder wegen ihres Felles gefangen werden. Während Labors maßgeschneiderte Tiere aus dem Katalog bestellen können, sind die verschiedenen Fellfarben der Hauskatzen ungünstig für eine Rheumadecke oder einen Pelz, abgesehen davon, dass der Verkauf, Besitz und Import in Österreich verboten ist", weiß Nikola Furtenbach von "Vier Pfoten".

"Wahrscheinlicher ist, dass die Tiere dem Straßenverkehr oder Jägern zum Opfer gefallen sind. Sollte es sich aber doch um einen Katzenhasser oder –fänger handeln, so wollen wir nichts unversucht lassen, damit dieser gefasst wird." Der Tierschutzverein ruft dazu auf, Verdächtiges bei der zuständigen Polizeistellen zu melden. "Es ist einerseits für jene Menschen, die ihre Tiere sehnlich vermissen, ganz essentiell, die Wahrheit zu erfahren, andererseits können auch nur so weitere Katzen geschützt werden! Den entscheidenden Hinweis belohnen wir mit 500 Euro", so Furtenbach abschließend.

Die Polizei geht derzeit nicht von einem sogenannten Katzenfänger aus: "Wir haben bis jetzt keine Hinweise. Es hat nichts Auffälliges gegeben, etwa das jemand herumfährt, der die Katzen einsammeln könnte", erklärt Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits. Bisher seien sieben Anzeigen wegen abgängiger Katzen eingegangen, "fünf in St. Michael und zwei in Bocksdorf".

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