Corona-Impfungen dürften auch gegen das gefürchtete Long Covid wirken. Das zeigt jedenfalls eine Studie der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Forschungsteam verfolgte dabei einen neuen Ansatz und wertete Daten von Smartwatches und Fitness-Trackern aus - mit überraschenden Ergebnissen.
Die ausgewerteten Fitness-Daten Zehntausender Freiwilliger zeigten, dass Infektionen mit Covid-19 eine erhöhte Herzfrequenz, verminderte Aktivität und mehr Schlaf zur Folge hatten. Geimpfte Menschen wichen jedoch weniger vom Normalzustand ab als Ungeimpfte. Das deute darauf hin, dass Geimpfte weniger schwere Symptome hatten.
Ungeimpfte haben im Schnitt elf Wochen zu kämpfen, Geimpfte nur vier
Bei ungeimpft Infizierten wichen die durchschnittliche Herzfrequenz und das Aktivitätsniveau bis zu elf Wochen lang ab, bei geimpften Infizierten waren es nur vier Wochen. In den Vitaldaten von Geimpften wurden im Schnitt geringere Veränderungen wahrgenommen. Diese normalisierten sich auch schneller wieder. Extreme Veränderungen traten in der akuten Phase der Krankheit bei Geimpften seltener auf.
Die Daten der Smartwatches und Fitness-Tracker wurden im Rahmen der Corona-Datenspende erhoben, einem Forschungsprojekt des deutschen Robert-Koch-Instituts. 120.000 Nutzer übermittelten täglich Daten zu Ruhepuls, körperlicher Aktivität und Schlafdauer.
Fitness-Tracker könnten bei Früherkennung helfen
Spannende Erkenntnis: Auch schon in der Woche vor einem positiven PCR-Test zeigten Ruheherzfrequenz und die durchschnittliche Anzahl der Schritte Abweichungen. Tracker-Daten könnten somit eine Rolle als Frühwarnindikator für eine beginnende Krankheit spielen, so die Humboldt-Universität.
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