Nach zugegebenen 26 Touren, bei denen er Waren im Wert von mehr als 12.000 Euro erbeutet hat, wurde in Eisenstadt gegen einen Dieb aus Rumänen eine teilbedingte Haftstrafe ausgesprochen. Der 28-Jährige meldete volle Berufung an. Selbst seine Anwältin schüttelte über diese Entscheidung den Kopf.
Ein offener Brief an notorische Ladendiebe, die nicht ertappt werden wollen, finge vermutlich so an: „Rauchts kein Gras und schnupfts kein Kokain, bevor ihr zur Tat schreitet!“
Aufgrund der Beeinträchtigung durch Drogen habe Marin H. nämlich nicht gewusst, was er tue. Und das 26-mal nicht! Der 28-Jährige bediente sich quer durch Österreich in Parfümerien, Lebensmittelgeschäften, Baumärkten. Und verkaufte die Beute um 20 Euro pro Stück weiter.
Es entstand ein Gesamtschaden von 12.090,83 Euro.
„Warum haben Sie nicht in Rumänien gestohlen?“
Warum er denn nicht daheim in Rumänien gestohlen habe, wollte Richterin Karin Knöchl beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt wissen. „Ich war ein halbes Jahr hier, um Arbeit zu suchen.“ Gefunden hat er zwei Landsmänner, die mit ihm in einen Vergnügungspark fahren wollten, sagt er. Haltgemacht wurde vor einem Geschäft. „Und dann bin ich mitgegangen. Ich war physisch am Ende. Wir hatten kein Geld, meine Frau litt unter Depressionen“, so der dreifache Vater, der bei einem Baumarkt gefasst wurde, nachdem er zwei Zangen und einen Bolzenschneider im Wert von 68,70 Euro - versteckt im Hosenbund und den -taschen - an der Kassa vorbeigeschmuggelt hatte.
„Warum darf ich nicht in drei Monaten nach Hause?“
Wegen der Unbescholtenheit und des Geständnisses wurde Marin H. zu 20 Monaten Haft, davon 14 bedingt, verurteilt. Weil der Mann nicht verstehen wollte, warum er denn nicht schon nach drei Monaten nach Hause gehen darf, meldete er gegen das milde Urteil Berufung wegen Nichtigkeit, Schuld und Strafe an.
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