Sechsfacher Mord

Russen-Anklage für „Wiener“ Serienkiller

Österreich
04.08.2023 06:00

Ausgeliefert nach jahrelangem Tauziehen steht ein russischer Mafia-Boss nun vor Gericht.

Auch im Licht von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ist der Prozess brisant. Zur Vorgeschichte: Der aus der Nordossetien-Region im russischen Kaukasus nach Österreich geflüchtete Aslan G. alias „Dzhako“ wurde aufgrund eines weltweiten Interpol-Haftbefehls, ausgestellt wegen sechsfachen (!) Mordes, im Jänner 2015 von Zielfahndern des Bundeskriminalamtes vor einem Café auf dem Wiener Hauptbahnhof gefasst.

Dann begann ein jahrelanges juristisches Tauziehen um die Auslieferung des von Moskau als Boss einer Mafia-Bande (60 Aufträge zum Mord, auch an lokalen Regierungsbeamten und führenden Polizisten) gesuchten Verdächtigen.

Aslan G. bei der Verhandlung über seine Auslieferung im Jahr 2015 (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Aslan G. bei der Verhandlung über seine Auslieferung im Jahr 2015

„Stets um jene gekümmert, die es nicht so gut hatten“
„Dazwischen wurde Aslan G. sogar gegen 100.000 Euro Kaution enthaftet, dann klickten wieder die Handschellen. Seine ebenfalls nach Wien geflüchtete Ex-Frau und Mutter zweier gemeinsamer Kinder zeichnete vom mutmaßlichen Mafia-Killer im „Krone“-Interview hingegen ein Bild als „Robin Hood“: „Er war ein erfolgreicher Unternehmer, hat sich aber stets um jene gekümmert, die es nicht so gut hatten.“ Als er russische Politiker, die Millionen an Spendengeldern in die eigenen Taschen steckten, auffliegen ließ, „wollten sie ihn loswerden“.

Nachdem Moskau der heimischen Justiz zusicherte, auf die Todesstrafe zu verzichten, gab der Oberste Gerichtshof schließlich 2018 grünes Licht für die Auslieferung. Jetzt steht der heute 52-jährige Aslan G. in der russischen Hafenstadt Rostow am Don vor Gericht. Ihm droht lebenslange Haft...

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