Explosionen & Schüsse
Russische Hafenstadt von Drohnen angegriffen
Die Ukraine hat nach Angaben aus Moskau einen Marinestützpunkt nahe der russischen Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen Meer mit Seedrohnen angegriffen. Die Drohnen seien von Kriegsschiffen zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben, wird der Gouverneur der Region Krasnodar zitiert.
Laut Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU hat eine Drohne aber das russische Kriegsschiff „Olenegorsky Gornyak“ beschädigt (Video oben). Das Schiff sei von Schleppern in den Hafen gezogen worden. Die Drohne sei mit 450 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen, heißt es.
Schiffsverkehr wurde vorübergehend eingestellt
Wegen des Angriffs wurde der Schiffsverkehr im Hafen von Noworossijsk vorübergehend eingestellt, wie das Kaspische Pipeline-Konsortium erklärte, das dort eine Ölverladestation betreibt. Russische Nutzer sozialer Medien berichteten im Internet, sie hätten am Morgen Explosionen und Schüsse in der Nähe von Noworossijsk gehört. Es wäre der erste ukrainische Angriff auf Noworossijsk, einen der wichtigsten Handelshäfen Russlands.
Das Kaspische Pipeline-Konsortium, das in Noworossijsk Öl auf Tanker verlädt, teilte mit, seine Anlagen seien nicht beschädigt worden. Die Verladung von Öl auf Tanker, die bereits festgemacht hätten, werde fortgesetzt. Das Konsortium ist der Hauptexporteur von kasachischem Rohöl.
Auch Kriegsschiffe wurden mit Seedrohnen angegriffen
Russland meldete noch weitere ukrainische Drohnenangriffe. Russische Kriegsschiffe, die ein ziviles Schiff eskortiert hätten, seien mit Seedrohnen attackiert worden. Über der Halbinsel Krim habe die Luftabwehr Freitagfrüh zehn ukrainische Drohnen abgeschossen, zitiert die Nachrichtenagentur TASS das Verteidigungsministerium in Moskau. Drei weitere Drohnen seien mit elektronischen Abwehrmitteln abgefangen worden. Russland hatte zuletzt massiv ukrainische Häfen und Getreidesilos am Schwarzen Meer und an der Donau mit Raketen und Drohnen angegriffen.
Getreideabkommen ausgesetzt
Zusammenstöße im Schwarzen Meer und in den angrenzenden Häfen haben seit der Weigerung Russlands, das Getreideabkommen zu verlängern, zugenommen. Das unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 erzielte Abkommen mit Russland hatte es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Krieges durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer ihr Getreide zu verschiffen. Russland hatte das Abkommen im Juli ausgesetzt.
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