Klage ist eingetroffen

Airport Klagenfurt braucht 15 Millionen Euro!

Kärnten
04.08.2023 11:24

Dunkelrote Zahlen präsentierten VP-Chef Martin Gruber und der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider nach dem Kassasturz am Flughafen Klagenfurt. Der macht heuer ein Minus von 6,6 Millionen Euro. Und am Donnerstag traf die Klage vom bisherigen Flughafen-Besitzer Lilihill gegen die von Land und Stadt gezogene Call-Option ein.

Seit Wochen ist die Klage erwartet worden, seit Donnerstag liegt sie am Tisch: Lilihill geht gegen die gezogene Call-Option vor, will weiterhin am Flughafen beteiligt sein. „Wir haben mit der Klage gerechnet und uns darauf vorbereitet“, sagt K-BV-Vorstand Martin Payer.

Noch viel schlimmer trifft die neuen Verantwortlichen das Ergebnis des Kassasturzes. „Heuer macht der Flughafen ein Minus von 6,6 Millionen. Das ist das Doppelte von dem, was wir erwartet haben“, sagt Gruber. Nun gelte es, den Erhalt des Flughafens zu sichern.

Am Freitag wurde eine Pressekonferenz zu diesem Thema abgehalten! (Bild: Tragner Christian)
Am Freitag wurde eine Pressekonferenz zu diesem Thema abgehalten!

Land und Stadt nahmen schon eine Kapitalerhöhung von 3,7 Millionen Euro vor, auch die TUI-fly Millionen werden für den Erhalt des Flughafens verwendet. Das sind weitere zehn Millionen Euro. „Die Passagierzahl ist heuer nur 130.000, Lilihill hat immer von 300.000 Fluggästen gesprochen.  Mit Airlines wie der AUA wird permanent gesprochen, die Nachfrage der Gäste ist da“, sagt der neue Flughafen-Direktor Maximilian Wildt.

„Probleme waren hausgemacht!“
„Wir brauchen in den nächsten fünf Jahren eine Investitionssumme von 15 Millionen“, sagt Christian Scheider. KBV-Vorstand Payer analysierte den genaueren Kassasturz: „Seit 2017, also dem Jahr der Teilprivatisierung, sind die Umsätze um zwei Drittel eingebrochen. Neben dem Einnahmenproblem haben wir aber auch gesehen, dass der Flughafen nicht so effizient geführt wurde, wie angegeben. Das Controlling hat etwa im Jahr 250.000 Euro gekostet, das Callcenter 40.000 Euro. Die Probleme am Flughafen waren hausgemacht.“

Lilihill kontert auf die Vorwürfe: „Tatsächlich würde der Flughafen eine Finanzspritze von 28 Millionen Euro brauchen, das wissen alle. Die Verbindung nach Frankfurt wurde verhindert, das allein bedeutet 50.000 Passagiere weniger. Und all die Konzepte, die nun zur Rettung des Flughafens dienen sollen, stammen von Lilihill. Die hat man übernommen.“

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