Der SK Sturm Graz hat den Auftaktsieg gegen die Wiener Austria bestätigt und in der 2. Bundesliga-Runde mit dem LASK ein vermeintlich noch größeres Kaliber besiegt!
Die Elf von Christian Ilzer setzte sich am Samstag zu Hause mit 2:0 (1:0) durch und tankte damit weiteres Selbstvertrauen für die Champions-League-Qualifikation gegen PSV Eindhoven am Dienstag. Den verdienten Sieg fixierten Tomi Horvat (27.) und Neo-Stürmer Szymon Wlodarczyk (77.) mit seinem 2. Liga-Treffer. Der LASK hingegen, der in der Vorwoche beim 1:1 gegen Rapid erst in der Nachspielzeit die Niederlage abgewendet hatte, wurde seinem Ruf als Dritter der vergangenen Saison einmal mehr nicht gerecht. Trainer Thomas Sageder wartet noch auf seinen ersten Sieg im Oberhaus. Den visieren die Athletiker nun am Samstag kommender Woche im Linzer Derby gegen Aufsteiger Blau-Weiß an.
In Graz wurde bei Sturm der angeschlagene Alexander Prass durch Horvat ersetzt, vorne stürmte William Böving anstelle von Manprit Sarkaria. Der war nach einer Oberschenkel-Blessur gegen die Austria erst am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und wurde so wie Prass nicht zuletzt im Hinblick auf Eindhoven geschont.
LASK-Coach Sageder rotierte an sechs Positionen. In der Verteidigung ersetzte Andres Andrade den angeschlagenen Torschützen gegen Rapid, Felix Luckeneder, auch Branko Jovicic fehlte nach einer leichten Gehirnerschütterung. Sein Nebenmann im zentralen Mittelfeld, Peter Michorl, saß nur auf der Bank, anstelle der beiden agierten die beiden Ex-Sturm-Kicker Sascha Horvath und Ivan Ljubic. In der Offensive fiel vor allem die Absenz von Keito Nakamura auf. Der offenbar auf einen möglichen Wechsel konzentrierte Japaner stand nicht im Kader und verhalf Lenny Pintor zu seinem Startelf-Debüt.
Der Rasen präsentierte sich trotz der starken Regenfälle in gutem Zustand, auch während der Partie „schüttete“ es phasenweise wie aus Kübeln. Vor fast ausverkauftem Haus mangelte es Sturm nach einem ersten Abtasten mit vielen Zweikämpfen vorerst noch an Präzision im Umschalten, nach gut 20 Minuten hatten die Blackys das Geschehen aber im Griff und kamen zu mehreren Chancen. Noch verfehlte Horvat aus der Distanz (22.) und konnte Andrade nach Otar Kiteishvilis Schuss den von Tobias Lawal parierten Abpraller knapp vor Wlodarczyk klären (24.).
Schließlich schüttelte Horvat nach geklärtem Eckball einen Prachtschuss aus rund 25 Metern knapp unter die Latte aus dem Fuß, Lawal war machtlos. Kurz darauf vergab Kiteishvili aus 15 Metern per Flachschuss knapp am langen Eck vorbei die Möglichkeit auf das 2:0, unmittelbar vor der Pause versäumte Wlodarczyk aus guter Position dasselbe (44.). Der bis zum 0:1 offensiv nicht vorhandene LASK zeigte nach dem Rückstand zumindest eine kleine Reaktion und hatte schließlich Pech, dass ein Stoßen von David Schnegg gegen Solospitze Moussa Kone im Strafraum ungeahndet blieb (36.) - wohl, weil der Aktion ein Foul von Kone an Gregory Wüthrich vorangegangen war.
Der LASK präsentierte sich nach dem Seitenwechsel zweikampfstärker, kam aufgrund spielerischer Mängel freilich weiter zu keinen nennenswerten Möglichkeiten. Sturm hatte das Geschehen unter Kontrolle, erarbeitete sich aber seinerseits kaum Chancen und hielt den Gegner so am Leben. Im Finish setzten die Hausherren die Gäste schließlich aber doch k. o. Nach Ballverlust des LASK im Aufbau schloss Wlodarczyk eine schöne Kombination über mehrere Stationen mit dem 2:0 ab.
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - LASK 2:0 (1:0)
Graz, Merkur-Arena, 13.205 Zuschauer, SR Gishamer
Tore: 1:0 (27.) Horvat, 2:0 (77.) Wlodarczyk
Gelbe Karten: Kiteishvili bzw. Ljubic, Stojkovic, Mustapha
Sturm: Scherpen - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer, Kiteishvili (81. Serrano), Horvat (62. Teixeira) - Böving, Wlodarczyk (90. Fuseini)
LASK: Lawal - Stojkovic, Ziereis, Andrade, Renner - Horvath (81. Ljubicic), Ljubic (75. Michorl) - Goiginger (58. Flecker), Zulj, Pintor (58. Usor) - Kone (46. Mustapha)
Die Stimmen:
Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir sind sehr froh über den verdienten Heimsieg und den guten Start in die Meisterschaft. Wir haben ab der 20. Minute unsere Dominanz auch in Chancen umgemünzt und in der Defensive sehr wenig zugelassen. Wir wurden mit der Führung passiver, da haben wir noch Verbesserungspotenzial. Das 2:0 war sehr wichtig, dadurch haben wir uns das Zittern am Ende erspart. Wir spielen jetzt gegen ein großes Kaliber (PSV Eindhoven, Anm.), gegen eine europäische Topmannschaft. Da müssen wir uns bestmöglich vorbereiten und mit Überzeugung, Energie und Vertrauen auftreten, damit wir eine Chance haben.“
Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Wir haben mit einem sehr intensiv spielenden Gegner gerechnet, wussten, dass es unnötige Ballverluste im Zentrum zu vermeiden gilt. Wir wollten aber ab Mitte der ersten Hälfte mehr spielerische Akzente setzen und in das letzte Drittel kommen. Das ist uns selten gelungen. In der zweiten Hälfte sind wir besser ins Spiel gekommen. Mit Glück hätten wir ein Remis erreichen können, schlussendlich ist die Niederlage aber verdient. Meine Conclusio: Uns fehlt schon einiges zu Sturm Graz. Ich bin mit meiner Idee ja noch am Anfang, Christian Ilzers Handschrift ist am Platz klar erkennbar.“
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