Bei Gig beschimpft
Meloni verklagt Placebo-Sänger wegen Beleidigung
Seine Schimpftirade bei einem Konzert in Italien hat für den Sänger der britischen Rockband Placebo ein rechtliches Nachspiel: Da er Premierministerin Giorgia Meloni auf der Bühne unter anderem als „ein Stück Sch...“ bezeichnete, reichte die Politikerin nun Klage wegen Beleidigung gegen Brian Molko ein.
Bei einem Auftritt im Sonic Park in Stupinigi in der Nähe von Turin beschimpfte Molko die Politikerin auf Italienisch: „Eure Giorgia Meloni. Rassistin, Faschistin, ein Stück Sch... Nazi, fick dich.“ Seine Worte unterstrich er noch mit einer passenden Handgeste. Das Publikum reagierte mit Beifall und begeistertem Grölen.
Das will sich Meloni nicht gefallen lassen. Nachdem die Staatsanwaltschaft bereits kurz nach dem Vorfall Ermittlungen wegen „Beleidigung der Institutionen“ eingeleitet hatte, reichte die Politikerin der Partei Fratelli d’Italia nun Klage ein.
Umstrittener Tatbestand
Der Tatbestand der sogenannten Beleidigung der Institutionen ist ein umstrittener Rechtsbestand. Er ermöglicht, dass jede öffentliche Beleidigung der italienischen Republik, ihrer Institutionen und daran beteiligter Personen zur Straftat wird. Bei einem Schuldspruch droht eine Strafe zwischen 1000 und 5000 Euro.
Bereits zweite Klage wegen Beleidigung von Meloni
Es ist nicht das erste Mal, dass Meloni aufgrund dieses Tatbestandes Klage einreicht. 2020 leitete sie rechtliche Schritte gegen den Anti-Mafia-Journalisten Roberto Saviano ein: Dieser hatte bei der Berichterstattung über ein verstorbenes Baby auf einem Flüchtlingsschiff den damaligen Premierminister Matteo Salvini und eben auch Meloni als „Bastarde“ bezeichnet. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
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